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Medienfassade von Arkitema Architects in Kopenhagen

Fassade

 

Architektur und Design haben in Dänemark eine große Tradition. Weltweit setzen herausragende zeitgenössische Architekturprojekte dänischer Planer Zeichen. Als eines der führenden Architekturbüros Dänemarks zeichnen Arkitema Architects für eine Vielzahl anspruchsvoller Projekte verantwortlich, darunter auch der 2013 fertiggestellte Erweiterungsbau KUA 2 der Universität Kopenhagen. Mit der Installation eines großformatigen »SMD-Mediamesh«-Screens an der Stirnseite eines der vier charakteristischen Blöcke wurde nun der Anspruch der Universität, eine dynamische und offene Studienumgebung zu schaffen, neu interpretiert. Das transparente Medienfassadensystem der GKD – Gebr. Kufferath AG agiert als künstlerische Klammer zwischen den strengen städtebaulichen Strukturen und dem facettenreichen Bildungsverständnis.

Mit sechs Fakultäten, über 200 Studiengängen und mehr als 40.000 Studenten zählt die Universität Kopenhagen zu den größten Forschungs- und Bildungsinstitutionen Skandinaviens. Seit den 1970er-Jahren fand ein Teil des Lehrbetriebs in der University of Copenhagen on Amager (KUA) auf der Insel Amager im Süden von Kopenhagen statt. Rund zwanzig Jahre später entstand dort auch der avantgardistische Kopenhagener Stadtteil Ørestad. Ende der 1990er-Jahre fiel die Entscheidung, auf Amager die in den Siebzigern eigentlich nur als temporäre Bildungsbauten geplanten Gebäude durch einen neuen Campus für die Fakultäten der Geisteswissenschaften, Jura und Theologie zu ersetzen. Im Rahmen eines Architekturwettbewerbs setzten sich Arkitema Architects mit ihrem Entwurf von new KUA durch und realisierten diesen in drei Bauphasen. Ziel ihres Entwurfs war es, unter Berücksichtigung anspruchsvoller Nachhaltigkeitsaspekte optimale Arbeitsbedingungen für Forschung und Lehre zu schaffen und mit den Bedürfnissen der Nutzer in Einklang zu bringen.

Als Teil einer Gebäudetrilogie ist das neue Zentralgebäude der Universität auf Amager, KUA 2, zugleich Heimat der geisteswissenschaftlichen Fakultät. Aus ökonomischen und ökologischen Erwägungen wurden Teile der vormaligen Betonstrukturen verstärkt sowie sicherheitstechnisch auf den neuesten Standard gebracht und wiederverwendet. Entsprechend dem Masterplan für Ørestad weisen die dreigeschossigen, gläsernen Sockelbauten von Nord nach Süd. Vier vertikal eingefügte Blöcke mit großflächig verglasten Stirnseiten verbinden die Glasriegel auf jeweils zwei Etagen. Pulsierendes Herz des Campus ist der überdachte Innenhof mit einem vielfältigen Service- und Aufenthaltsangebot. Neben Cafés, Buchhandlung, Konferenzraum, Copyshop und Fernsehstudio gewährleistet hier ein One-Stop-Shop ein lebendiges Miteinander von Lernenden und Lehrenden. Entlang einer sogenannten Lernstraße wurden hier auch die Institute, Labor- und Seminarräume aneinandergereiht, um dadurch zusätzliche Synergien zu erzeugen. Trotz seiner Ausdehnung auf rund 37.000 Quadratmetern überrascht das Gebäudeensemble aus Stahl, Glas und Aluminium durch optische Leichtigkeit. Hochkant mit schmalen vertikalen Fugen verarbeitete Travertinplatten unterstreichen als Fassadenbekleidung der vertikalen Blöcke subtil den modernen Charakter der Gebäude.

Basis der Planungen war für Arkitema Architects die Nachhaltigkeit der Konzeption. In Skandinavien gelten weltweit mit die anspruchsvollsten Anforderungen an die Energieeffizienz. Bis 2025 will Kopenhagen die erste CO2-neutrale Stadt der Welt sein und versteht sich deshalb auch als Vorreiter für Nachhaltigkeit am Bau. 2014 wurde die Stadt dafür von der Europäischen Kommission zur Grünen Hauptstadt Europas ernannt. Mit begrünten Dächern, Solarheizungen und -zellen, optimaler Tageslichtausbeute, natürlicher Belüftung und Regenwassernutzung für die Toilettenspülung in einem Gebäudeteil steht KUA 2 hierfür beispielhaft. Die konsequente Ausrichtung der Gebäude auf die Bedürfnisse der Nutzer belegt das ganzheitliche Nachhaltigkeitsverständnis der Planer. So reduzieren die verglasten Fassaden nicht nur die Dominanz des Objektes, sondern erlauben zugleich aus dem ganzen Gebäude einen ungehinderten Blick auf den Campus und das auf der anderen Seite angrenzende Naturschutzgebiet. Dazu tragen auch Sonnenschutzsysteme aus GKD-Edelstahlgewebe vom Typ Tigris bei, die den solaren Eintrag reduzieren, ohne die Lichtausbeute oder Sicht zu beeinträchtigen. Auf diese Vorteile setzten Arkitema Architects ein Jahr nach der Fertigstellung des KUA 2 erneut mit der Installation eines 90 Quadratmeter großen transparenten Medienfassadensystems aus Metallgewebe der GKD. Die gewebte Struktur des Displays gewährt Studenten und Professoren an der Stirnseite des rechten äußeren Blocks freien Ausblick bei unverändert hohem Tageslichteinfall. In das Gewebe eingearbeitete SMD-Zeilen sind vertikal im Abstand von 3,75 Zentimetern, horizontal alle 4,25 Zentimeter mit RGB-SMDs für den Außenbereich bestückt. Diese Konstruktion überzeugt neben ihrer brillanten Farbwiedergabe und Auflösung durch den im Vergleich mit anderen Systemen sehr geringen Stromverbrauch von nur 160 W pro Quadratmeter. Mit Blick auf das der optischen Leichtigkeit verschriebene Gesamtkonzept der KUA 2 sprach zudem das filigrane Design der gewebten Medienfassade für den Einsatz dieses derzeit auflösungsstärksten »Mediamesh«-Systems für Außenanwendungen. Das geringe Gewicht war überdies ausschlaggebend für die Wahl des Systems. Eine Herausforderung für die Spezialisten von GKD war die Planung des kompletten »Mediamesh«-Systems inklusive der externen Elektronik für die vorhandene Unterkonstruktion. Als Lösung kam die bewährte Befestigung aus Rundstange und Augenschrauben zum Einsatz. Um ihren Anspruch des offenen Austauschs zwischen Lehrenden, Lernenden, Anwohnern und Passanten zu fördern, verpflichtete die Universität Kopenhagen einen externen, lokalen Künstler zur Gestaltung des Contents für den Mediascreen. Fotorealistische Bespielungen mit Natur- und Heimatmotiven machen die Installation zum emotionalen Mittler zwischen Mensch, Kultur, Natur und Technik.

GKD – GEBR. KUFFERATH AG, www.gkd.de


Mit der Showcase Factory wurde ein wirksames bauliches Zeichen nach innen wie auch nach außen gesetzt. Fotograf Olaf Mahlstedt

Projekte (d)

Bildquelle: Brigida Gonzalez

Projekte (d)

Der Anspruch einer ökologisch sensiblen Außenbeleuchtung setzte sich bei der Illuminierung des Magazinbaus mit seiner Fassade aus gefalteter Bronze fort. Zur strikten Vermeidung von Skyglow wurde in akribischer Abstimmung mit den Beteiligten und mittels nächtlicher Bemusterungen eine Streiflichtlösung mit Linealuce-Bodeneinbauleuchten erarbeitet. Foto: HG Esch

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