Stühle sind bewegliche Objekte mit viel Charakter – sie haben Beine, manchmal Arme, einen Rücken und unzählige Ausdrucksformen. Tische dagegen sind Teil der Architektur: statisch, stabil, unbeweglich. Während es hunderte von memorablen Stühlen gibt, machten nur wenige Tische Designgeschichte. Die Funktion ist immer gleiche: Die Positionierung einer Platte auf einer bestimmten Höhe. Und seit der Mitte des letzten Jahrhunderts haben sich die Materialien, die für Tische sinnvoll eingesetzt werden, kaum verändert.
Mit dem System »Kaari« (Finnisch für »Bogen«) wollen Ronan und Erwan Bouroullec einen unverwechselbaren Tisch bzw. ein Tischsystem entwickeln. Die vertikalen Kräfte werden von einem Holzteil aufgenommen. Der Einsatz eines gebogenen Stahlbands erlaubt eine elegante, transparente Diagonalabstützung.
Das Wechselspiel von massivem vertikalem Brett und dem Metallband gibt dem Fuß eine überraschende visuelle Leichtigkeit und verhilft ihm zu einer unverwechselbaren, grafischen Silhouette. Wenn mehrere Tische im gleichen Raum stehen, ergeben diese Silhouetten einen Rhythmus und die Welt der sonst so statischen Tische erfährt eine Art Vibration.
Artek, artek.fi