Wenn beim »Royal Edinburgh Military Tattoo« die inoffizielle nationale Hymne »Scotland the Brave« gespielt wird, sitzen die Zuschauer in diesem Jahr erstmalig auf einer Tribüne, die vom Radolfzeller Ingenieurbüro formTL geplant wurde.
Seit 1950 gilt das Edinburgh Military Tattoo mit bis zu 217.000 Zuschauern als gut besuchte Touristenattraktion und zieht mehr als 100 Millionen Menschen vor den Fernseher. Auch die königliche Familie fühlt sich dem Festival verbunden und ist selbst häufig Gast auf den Tribünen. Queen Elizabeth II hat ihre Verbundenheit mit dem Festival übrigens auf besondere Weise dargestellt: Seit 2010 ist die Veranstaltung »königlich« geworden und darf sich »The Royal Edinburgh Military Tattoo« nennen.
Anders als der Name auf den ersten Blick vermuten lässt, leitet sich der Begriff »tattoo« nicht von der englischen Bezeichnung einer Tätowierung ab. Ursprünglich aus dem Niederländischen stammend, entspricht der militärische Ausdruck »tattoo« dem deutschen »Zapfenstreich« und leitete in früheren Zeiten die Nachtruhe in einer Kaserne ein. Heute verbindet man in Großbritannien mit dem Begriff ein Festival mit militärisch inspirierter Musik.
Mit der Planung der Pfahlgründung und Prüfung der neuen temporären Tribünenkonstruktion betraute der britische Generalunternehmer Sir Robert McAlpine Ltd. das Ingenieurbüro Arup Scotland, mit der Planung und Lieferung der Tribüne die Nüssli (Schweiz) AG. Nüssli, ein führender Anbieter für Event-, Messe- und Ausstellungsbau, engagierte seinerseits die Ingenieure von formTL/Radolfzell für die zugehörige Tragwerksplanung.
formTL war verantwortlich für die Planung der U-förmigen Zuschauertribüne und der Stahlunterkonstruktion für die VIP- und Technik-Container des Ostgebäudes. Die Radolfzeller Ingenieure planten die beiden Stahltragwerke genehmigungsreif. Darüber hinaus übernahmen sie die Ausführungsplanung für die Auflagerdetails und die Anbindung an die Pfahlgründung.
Oberhalb der letzten Sitzreihen verläuft auf der Nord- und Südseite ein Techniksteg (Gantry) zur Anbringung von Lautsprecherboxen und Beleuchtung. Dieser ist über jeweils eine »Gantrybridge« in den Tribünenecken mit dem Technikbereich des Ostgebäudes verbunden. Über eine weitere Brücke gelangen Rollstuhlfahrer vom Aufzug des Ostgebäudes zu einer Ebene, die in die Südosttribüne eingelassen ist. Bei allen drei Brücken verhindert eine gleitende Auflagerung, dass es zu einer Kraftkopplung zwischen Tribüne und Ostgebäude und damit zu Zwangskräften aus unterschiedlichen Verformungen kommt.
Die Portalkonstruktion des Ostgebäudes über dem Zugang zur Esplanade trägt die VIP- und Technik-Container. Die Fußbodenhöhe im VIP-Bereich liegt 12 Meter über dem Platz. Die mittige Unterstützung teilt die Zufahrt in zwei 12,5 m breite Öffnungen.
Andrea Gebhard ist Präsidentin der Bundesarchitektenkammer, Partnerin im Büro mahl·gebhard·konzepte und Trägerin des Bundesverdienstkreuzes. Foto: Laurence Chaperon
Der Anspruch einer ökologisch sensiblen Außenbeleuchtung setzte sich bei der Illuminierung des Magazinbaus mit seiner Fassade aus gefalteter Bronze fort. Zur strikten Vermeidung von Skyglow wurde in akribischer Abstimmung mit den Beteiligten und mittels nächtlicher Bemusterungen eine Streiflichtlösung mit Linealuce-Bodeneinbauleuchten erarbeitet. Foto: HG Esch
Die Boulderhalle im schweizerischen Dübendorf ist ein Treffpunkt von kletterbegeisterten Menschen jeder Altersklasse. Auf 800 Quadratmeter gibt es eine Vielfalt an Boulderwänden und Kletterrouten.
Retention im Griff: SitaRetention Twist verfügt über einen skalierten Einstellschieber, mit dem sich der Retentionsfaktor exakt justieren lässt – bei Dächern ohne Auflast ebenso, wie bei begrünten Dächern, die mit einem Gründachschacht ausgerüstet werden. Bild: Sita Bauelemente GmbH
Der Anspruch einer ökologisch sensiblen Außenbeleuchtung setzte sich bei der Illuminierung des Magazinbaus mit seiner Fassade aus gefalteter Bronze fort. Zur strikten Vermeidung von Skyglow wurde in akribischer Abstimmung mit den Beteiligten und mittels nächtlicher Bemusterungen eine Streiflichtlösung mit Linealuce-Bodeneinbauleuchten erarbeitet. Foto: HG Esch
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