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Mo, Feb

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Lichtdach im Bahnhof Hamburg-Barmbek

Projekte (d)

Foto: Hamburger Hochbahn AG

Am Bahnhof im Hamburger Stadtteil Barmbek war eine stadträumliche Neuordnung und Aufwertung des Bahnhofsgeländes nötig. Der Bahnhof in Hamburg-Barmbek ist mit 60.000 Fahrgästen an Werktagen einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte der Hansestadt. Derzeit erhält er einen neuen Busbahnhof. 2004 lobten die Stadt Hamburg und die Hamburger Hochbahn AG einen Wettbewerb aus, den ein Planungsteam unter Federführung des Architekturbüros ap plan mory osterwalder vielmo stuttgart/berlin mit der Vision einer neuen architektonischen und stadträumlichen Qualität im Barmbeker Bahnhofskomplex gewann. Die Ingenieure der formTL gmbh, Radolfzell planten das Tragwerk des V-förmigen Lichtdachs für die Bussteige.



Das Konzept sieht Eingriffe in den Bahnhofsgrundkörper und die Bahnhofsmauer vor. Die Schalterhallen West und Ost erhalten neue Zugangsbauwerke und werden städtebauliches Bindeglied zwischen den nördlichen und südlichen Stadtquartieren. Ein Neubau mit einer Klinkerwand auf der Südseite des Bahnhofs, analog zum historischen Vorbild auf der Nordseite gestaltet, verbindet die Eingänge miteinander. So entsteht ein einheitliches Erscheinungsbild des Gebäudes. Beidseits des Bahnhofs werden über den Bussteigen Umsteigedächer mit integrierter Beleuchtung neu gebaut. Das neue Erschließungssystem optimiert die Vernetzung zwischen den Verkehrsträgern Bahn und Bus sowie Taxi und Fahrradstationen.



Langgestreckte Dächer über den Umsteigebereichen sorgen dafür, dass die Fahrgäste witterungsgeschützt und auf hell ausgeleuchteten Wegen auch bei Nacht zu den Bussen des Hamburger ÖPNV gelangen. Die hoch installierten Dächer sind komplett aus Stahl und Folie gefertigt. Sie bestehen aus Y-förmigen Stützen im Abstand von 15 Metern und darauf aufliegenden Flügeln mit integrierter Kissenfüllung.

Die Y-Stützen werden aus dickwandigem Rundrohr, Y-förmigen Gußknoten sowie zwei Armen aus konischen Rundrohren gefertigt. Sie gründen mit speziellen Fußpunkten eingespannt auf Betonpfählen. Die 15 Meter langen und 8,5 Meter breiten Flügel bestehen aus einem mittigen Rinnenträger, zwei Randträgern sowie im Abstand von 2,5 Metern dazwischengeschweißten Flügelträgern, die ein Subbraster ergeben. Die Felder zwischen den unterschiedlich steil geneigten Flügelträgern sind mit weißen ETFE-Folienkissen gefüllt. formTL setzt mit Ethylen-Tetrafluorethylen (ETFE) auf eine weichmacherfreie, extrem beständige Kunststofffolie, die nur 600 g/m² wiegt.



Das auch als weiße Folie transluzente Hightechmaterial lässt 40 Prozent des sichtbaren Lichtspektrums passieren und wirft tagsüber einen angenehmen Schatten. Die in die Randträger der Stahlkonstruktion integrierten Leuchtstoffröhren sind nicht sichtbar, sorgen aber nachts für eine sanfte Helligkeit entlang der Bushaltestellen, die Sicherheit vermittelt. Die Leuchten sind entweder direkt oder über Klappen von außen zugänglich. Alle Medienleitungen aus Edelstahl werden verdeckt im Tragwerk geführt.

Bis Ende 2011 wurden im Süden des Bahnhofs ein 55 Meter langes Dach sowie ein weiteres von 115 Metern Länge realisiert. Im Frühjahr 2012 starten die Arbeiten auf der Nordseite des Bahnhofs, wo weitere 265 Meter Stahl-Folien-Dach installiert werden. Spätestens dann wird der Bahnhof Hamburg-Barmbek mit seinen schwebenden Lichtflügeln zu einem städtebaulichen Signet des Quartiers.

Bauherr: Hamburger Hochbahn AG

Architekten Umbau/Neubau Bahnhof Barmbek: ap plan mory osterwalder vielmo gmbh

Planungsteam Wettbewerb: ap plan mory osterwalder vielmo gmbh Berlin/Stuttgart, formTL ingenieure für tragwerk und leichtbau gmbh, Weidinger Landschaftsarchitekten, Verkehrsplaner Hans-Peter Henes

Tragwerksplaner Dachkonstruktion Busbahnhof LPH 1-8:  formTL ingenieure für tragwerk und leichtbau gmbh

 

Foto (ganz oben): Hamburger Hochbahn AG
Alle Renderings: ap plan gmbh


Foto: Weber

Fassade

Prägendes architektonisches Merkmal des neuen Wim-Wenders-Gymnasiums in Düsseldorf ist die lichtdurchflutete Agora. Foto: Jörg Hempel

Dach

An der Rohdecke abgependelte Microline-Profilleuchten mit extra weitem Lichtaustritt von Deltalight sorgen in den Arbeitsplatzzonen für die Allgemeinbeleuchtung. Die schlanken Lichtlinien folgen den Diagonalen des Teppichboden-Dessins und lockern den strengen rechteckigen Grundriss damit auf. Foto: Ingmar Kurth

Beleuchtung

Prof. Thomas Auer ist Leiter des Lehrstuhls für Gebäudetechnologie und klimagerechtes Bauen an der TU München und Geschäftsführer des international tätigen Ingenieurbüros Transsolar. Bild: Tassilo Letzel / TUM Department of Architecture

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Prof. Thomas Auer ist Leiter des Lehrstuhls für Gebäudetechnologie und klimagerechtes Bauen an der TU München und Geschäftsführer des international tätigen Ingenieurbüros Transsolar. Bild: Tassilo Letzel / TUM Department of Architecture

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