Beim Umbau wird die Beibehaltung des architektonischen Ausdrucks des Flügel Baus mit seinen speziellen Qualitäten prioritär verfolgt. Der für den Besucher zugängliche Bereich soll in seiner Gestaltung erhalten und sanft erneuert werden.
Die gewünschte Trennung der Picknickzone und Terrasse des Restaurants wird durch eine Neuinterpretation des Sockels als neue Raumschicht vor dem Hauptbau erreicht. Eine zentrale grosszügig gewendelte Treppe verbindet die Gartenebene mit der Restaurantterrasse.
Um ein Sockelgeschoss mit aufgesetztem Geländer zu umgehen, verkleidet einer Membrane gleich eine Schicht aus einbrennlackierten Stahlstäben oder Staketen den gesamten Sockel. Die überlagert strukturierte Schicht besteht aus insgesamt drei Abschnitten und jeweils versetzt zueinander stehenden Stäben. Dieses unregelmässig taktierte Wechselspiel zwischen Durchsicht und Füllung kombiniert mit der Filigranität der Stäbe bewirkt eine beinahe textile Wirkung. Ein den Sockel umgebender Schleier, der die Massivität des Bestandes kontrastiert und der Gesamterscheinung etwas Verträumtes mitgibt, was wiederum eine Verbindung zum anliegenden Grün schafft.
Im Innern wirkt das Selbstbedienungsrestaurant durch grosse seitliche Panoramafenster offener und heller. Zusammen mit dem neu entwickelten Mobiliar entsteht eine familiäre, freundliche Atmosphäre, welche sich an die 30-er Jahre anlehnt.
Die Event-Ebene im Obergeschoss ist über eine von Osten erreichbare Eingangshalle und die geöffnete Treppenanlage erreichbar. Ein Foyer mit grosszügigem Oblicht führt zum erweiterten Zollisaal und Seminarräumen. Dieser ist für einen festlichen Grossanlass oder unterteilbar für unterschiedlich grosse Veranstaltungen nutzbar.
Mit der Neugestaltung der Umgebung werden Sichtbezüge zum Spielplatz und bis weit in die Tiergehege geschaffen bzw. wiederhergestellt. Alle direkt anschliessenden Aussenräume sind funktional miteinander verwoben. Die offene Picknickzone wird durch ein neues Baumraster bespielt und lädt als eigenständiger Ort mit Take-Away Pavillon zum Pausieren und Verweilen ein.
Das Restaurant ist in seiner Erscheinung einer Verjüngungskur unterzogen worden: Der Saal im Parterre erstrahlt in neuen Farben, eine neue Beleuchtung sorgt für Helligkeit und neue Tische, Stühle und Bänke bieten eine gepflegte Erscheinung. Zudem ist die Akustik im Restaurant entschieden verbessert worden und grosse Panoramafenster geben den Blick frei auf die entstehende Elefantenanlage. Der Charme des beliebten Zolli-Restaurants ist mit der Renovation aber keineswegs verloren gegangen: Die beliebten Zolli-Gartentische und Stühle sind saniert worden und die grossen Fenster, die alten Decken und die Raumstruktur sind erhalten worden. Der grosse Saal konnte durch die Neupositionierung der WC-Anlagen sogar noch vergrössert und mit einer Kinderspielecke ergänzt werden. Das gesamte Restaurant ist rollstuhlgängig und die Ein- und Abgänge sind stufenlos passierbar. Das Restaurant kann neu seitlich vom Vogelhaus und frontal von der Terrasse her kommend betreten werden. Als Neuerung enthält der Selbstbedienungssaal einen bedienten Bereich, während der vormals bediente Bereich im 1. Stock in einen Zolli-Saal sowie ein Foyer für Anlässe aller Art umgestaltet worden ist. Während den sia-Tagen 2016 kann das Restaurantgebäude unter Anwesenheit der Architekten besichtigt werden.
Flubacher–Nyfeler + Partner Architekten, www.fnp-architekten.ch
Bauherrschaft: Zoo Basel
Verfahrensart: Projektwettbewerb 1. Preis 2011
Programm: Umbau und Erweiterung
Selbstbedienungsrestaurant mit Free flow, Schulungs-, Eventräumen und Take-Away Pavillon
Erstellungskosten BKP 1-9: 20.3 Mio.
Teilleistungen nach SIA: 100% als Generalplaner
Planung / Realisierung: März 2012 bis Juni 2015
Referenzperson: Heidi Hodel, Projektleiterin/Vizedirektorin Zoo Basel
Schwerpunkte / Kernthemen: Umgang mit Bestand, Filter an alter Fassade aus einbrennlackiertem Stahl