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Mo, Jan

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Haus Benz von der Ippolito Fleitz Group

Projekte (d)

Markus Benz, Firmenchef der renommierten Möbelmarke Walter Knoll, und seine Frau Susanne suchten in Stuttgart nach einem Ort, wo sie ihren Geschäftspartnern einen alternativen Treffpunkt zum 40 km entfernten Firmensitz in Herrenberg am Schwarzwaldrand anbieten und gleichzeitig auch wohnen können. Gefunden hat die Familie diesen Ort am Kräherwald, einer beliebten Lage oberhalb der Stadt, wo sie eines der für die 1920er-Jahre typischen Kaffeemühlenhäuser bezogen hat. Da das Haus zuvor als Arztpraxis diente, wurde der Grundriss im Sinne der ursprünglichen Funktion und mit Respekt vor seiner Substanz und Geschichte wiederhergestellt. Aufgabe war es zum einen, ein Wohnumfeld zu schaffen, dass dem hohen ästhetischen Anspruch der Familie gerecht wird und einen Rahmen für ihre Kunstsammlung bietet. Zum anderen sollten die Produkte von Walter Knoll in einem authentischen und atmosphärischen Kontext jenseits von Messe- und Showroom-Präsentation zu inszenieren.

Von dem frei auf einem Plateau stehenden Haus bietet sich ein herrlicher Blick über die Stadt. Die drei zur Verfügung stehenden Etagen wurden in einen öffentlich-repräsentativen Bereich im Erdgeschoss sowie den privaten Wohnbereich im ersten Stock und im Dachgeschoss aufgeteilt. Im Erdgeschoss befindet sich der öffentliche Bereich. Er dient vor allem für den informellen bzw. freundschaftlichen Kontakt zu Kunden. Den Eingangsbereich bildet ein tief lilafarbener Flur, von dem aus alle Räume erreichbar sind. Das Besprechungszimmer soll gleichzeitig zur Bewirtung genutzt werden können. Seine Wände sind taubengrau. Die pigmentreiche Farbe verleiht ihnen eine besondere Tiefenwirkung. Darüber abgesetzt ist ein breites Band in einer seidig glänzenden Metallfarbe, die auch für die Decke verwendet wird. Ecken und Kanten der Wände sind in sanften Schwüngen ausgeführt, was dem Raum eine weiche, sinnliche Ausstrahlung gibt. Ein großer runder Tisch steht auf einem hochflorigen Teppich. Darüber schwebt eine Kugelleuchte, eine Sonderanfertigung aus mundgeblasenem und geschliffenem Kristallglas. Für die Bewirtung der Gäste steht eine voll ausgestattete Cateringküche zur Verfügung. Durch eine verspiegelte Verbindungswand geht es in das Arbeitszimmer. Das Farbthema wird hier mit einem frischeren und intensiveren Blau fortgesetzt. Im Zentrum des Raums steht der auf einer Scheibe und einem Sideboard lehnende Walter-Knoll-Schreibtisch Keypiece.

Die Cigar Lounge ist der Ort für ein Gespräch in entspannter Atmosphäre. Alle Wände und Regaleinbauten sind hier in einem dunklen Graphitton gehalten, dem die Decke einen kräftigen Senfton entgegensetzt. Die auch hier an den Übergängen geschwungenen Wände bilden vor den Fenstern Nischen. Halbdurchlässige Netzgardinen vor den Fenstern betonen die intime Atmosphäre. Das Walter-Knoll-Produktensemble aus Couch, Tischen, Sesseln und Seidenteppich begleiten wir durch eine extravagante Bronzeringlampe, die an eine Stimmgabel erinnert, und Kunst der Aborigines aus der Sammlung der Hausherren.

Herzstück des Wohnbereichs in den beiden oberen Ebenen ist ein großzügiger, L-förmiger Raum, der als Wohn- und Essbereich dient. Den Wänden zum Treppenhaus wurden zu beiden Seiten Einbauten für Stauraum vorgesetzt. Ihre Verkleidung ist in einem matten Grünton lackiert. An den beiden Türöffnungen, deren Schiebetüren diese wie Wände wirken lassen, ist die Verkleidung tief ausgespart. Vor dem Esstisch geht der Türeinschnitt in eine Regalnische über, während der vor der Couch einen Flachbildschirm aufnimmt. Zwei in kräftigem Orange lackierte Säulen setzen starke Farbakzente, während das dunkel gebeizte Ahornparkett dem Raum eine ruhige Basis verleiht. Dem eher dezenten Boden steht eine dreidimensionale, facettierte Decke entgegen. Ausgehend vom Schnittpunkt der inneren Wände faltet diese sich polygonal über den gesamten Raum. Die dreieckigen Formen sind in verschiedenen Graunuancen gestrichen und betonen die Faltung zusätzlich. Die Formen werden durch polygonale Spiegelscheiben und –einschnitte an den Stirnwänden des Raumes wieder aufgegriffen. Auch hier stammen die Möbel fast vollständig aus der Walter-Knoll-Kollektion. Design kontrastieren wir hier mit künstlerischen Positionen aus der Möbelwelt. So ist die Tischplatte des langen Esstischs ein Unikat: Ein persisches Textil wurde in eingefärbtes Epoxidharz gegossen; an den Seiten hängen noch Stoffteile aus der Platte.

Haus Benz ist eine Wohnung und kein Showroom. Vielmehr zeigt sich die Produktwelt und die Marke der Eigentümer hier in einem Kontext, der für die Personen und die Familie Benz steht: eine mit Kunst angefüllte, lebendige und sehr persönlichen Wohnung. Eine Synthese, die durch eine form- und farbintensive Rauminszenierung pointiert wird. In Haus Benz finden die Werte der Marke Walter Knoll, die für hochwertige Materialien und höchste Qualitätsansprüche steht, und die atmosphärisch-ästhetischen Ansprüche der Privatpersonen in eine Balance.

Ippolito Fleitz Group, ifgroup.org

Zooey Braun, zooey-braun.de

 


Prägendes architektonisches Merkmal des neuen Wim-Wenders-Gymnasiums in Düsseldorf ist die lichtdurchflutete Agora. Foto: Jörg Hempel

Dach

An der Rohdecke abgependelte Microline-Profilleuchten mit extra weitem Lichtaustritt von Deltalight sorgen in den Arbeitsplatzzonen für die Allgemeinbeleuchtung. Die schlanken Lichtlinien folgen den Diagonalen des Teppichboden-Dessins und lockern den strengen rechteckigen Grundriss damit auf. Foto: Ingmar Kurth

Beleuchtung

Prof. Thomas Auer ist Leiter des Lehrstuhls für Gebäudetechnologie und klimagerechtes Bauen an der TU München und Geschäftsführer des international tätigen Ingenieurbüros Transsolar. Bild: Tassilo Letzel / TUM Department of Architecture

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Prof. Thomas Auer ist Leiter des Lehrstuhls für Gebäudetechnologie und klimagerechtes Bauen an der TU München und Geschäftsführer des international tätigen Ingenieurbüros Transsolar. Bild: Tassilo Letzel / TUM Department of Architecture

Menschen

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