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Energetische Sanierung Hauptverwaltung Stadtwerke Karlsruhe von SCOPE ARCHITEKTEN

Projekte (d)

Im Zuge der energetischen Sanierung der Stadtwerke Karlsruhe (SWKA) wurde SCOPE damit beauftragt, ein neues Innenraum- und Arbeitsplatzkonzept zu realisieren. Zudem sollte das Raumprogramm durch einen repräsentativen Dachaufbau mit Konferenz- und Speiseraum ergänzt werden. Aufgabe war es, eine Designsprache zu finden, welche die Werte des Unternehmens widerspiegelt und sich deren Tradition bewusst ist.


Die Konzernzentrale an der Daxlanderstraße aus dem Jahr 1977 vereint Büros für 550 Mitarbeiter, Kundenbereiche, Küche und Kantine sowie Werkstätten. Die Arbeitsplätze waren bereits zur Entstehung des Gebäudes als Großraumbüros geplant. Einzige Zonierung stellten zur damaligen Zeit stoffbezogene Stellwände dar, welche durch die Mitarbeiter um ihre Sitzgruppen angeordnet wurden. An diesem Umstand hat sich bis zur Neugestaltung nichts geändert. In unserer Konzeption begegneten wir diesem funktional unzureichenden Großraum mit einer Zonierung durch eingestellte Raum-in-Raum-Körper. Diese Räume zonieren den großflächigen Raum, leiten die Personenströme und bieten eine Vielzahl von funktionalen Raumangeboten, welche das Arbeiten unterstützen. Jedes Team hat somit in unmittelbarer Nähe zum Arbeitsplatz, Rückzugsräume, die Austausch, Kollaboration und konzentriertes Arbeiten fördern und unterstützen. Die vier Büroetagen werden ergänzt durch Konferenzräume, einen Geschäftsführungsbereich und teamübergreifende Kommunikationsflächen.

Die weiten Büroetagen vermitteln eine freundliche und ruhige Arbeitsatmosphäre. Die Stimmung wird durch die zurückhaltenden weißen Flächen unterstrichen, welche nur akzentuiert, durch gedeckte Blautöne und Holzoberflächen in schlichter Eiche, unterbrochen werden. Durch die Deckengestaltung mit großflächigen Akustiksegeln aus Stoff wird zudem eine optimale Akustik gewährleistet. Die Akustiksegel zonieren auch in der Deckengestaltung die Arbeitsinseln von den Mittelzonen mit den eingestellten Raumkörpern. Ein Netz aus Linienleuchten spinnt sich durch das gesamte Gebäude und sorgt für eine gleichmäßige Ausleuchtung aller Flächen. Dieses Prinzip wird nur in den Sonderräumen durch umlaufende Lichtlinien unterbrochen, welche die Raumkörper an der Decke nachzeichnen.

Das Foyer mit dem großen Empfangstresen und den Beraterplätzen verdeutlicht den Wandel, welchen das Gebäude genommen hat. Der helle großzügige Raum steht mit seiner fein abgestimmten Materialität und Lichtgestaltung für ein dynamisches Unternehmen, welches Zukunft gestaltet. Dafür sorgen der weiße, geschliffene Terrazoboden und die aufwendige Beleuchtung, die sich in einer abgetreppten Voutenbeleuchtung durch das gesamte Foyer zieht. Der Empfang und die Beraterplätze sind in eine durchgängige Wandgestaltung integriert, die wie eine Kulisse den Raum fasst. Empfangs- und Beratungsplätze heben sich von der weißen Umgebung durch Holz und Stoffbekleidungen an den Wänden ab. Die Decken und Trennwände der Beraterplätze greifen in einem grafischen Muster die polygonale Gebäudestruktur auf, die sich wie ein Leitfaden durch die Gestaltung aller Räume zieht.

 

Der Raum wird durch eine zentrale Treppe dominiert, welche in den Bestand integriert wurde. Die Freitreppe aus Eiche und schwarzen Wangen bildet einen starken Kontrast zur weißen Grundstimmung und verbindet Basisgeschoss und Foyer miteinander. In diesem Basisgeschoss befinden sich sowohl das Casino mit der dazugehörigen Küche als auch ein Sitzungsraum, die Hausdruckerei und Technikräume.

Das Casino ist für 280 Personen (bei 2-fachem Sitzplatzwechsel) ausgelegt und bietet den Gästen unterschiedliche Atmosphären. Der Freeflow Bereich wird durch eine große Sitzbank mit einem Raumfilter aus Holz und Glas abgetrennt. Die Mitte des Raumes wird durch große Tafeln bestimmt, deren Position sich in der Deckengestaltung aus schwarzem Eternit und in Form von großen Ringleuchten widerspiegelt. Das Platzangebot wird durch geflieste Stehtische und introvertierte Nischen ergänzt. Auch hier werden die weißen Flächen durch Holz und grüne Stoffe akzentuiert.

 

Vom Geschäftsleitungsbereich im dritten Obergeschoss gelangt man über eine skulpturale Freitreppe oder einen neuen Aufzug in den Dachaufbau, der trotz seiner futuristischen Anmutung und komplexen Geometrie nicht als Fremdkörper wirkt, sondern eher den Schulterschluss mit dem Bestandgebäude sucht und als Referenz an dieses zu sehen ist. Der neue Dachaufbau wurde als Stahlskelettkonstruktion errichtet und nimmt den Sitzungssaal sowie einen Veranstaltungsraum auf. Dieser kann durch eine kleine Satellitenküche auch zum Speiseraum umfunktioniert werden. Die silbrige Fassade greift den Farbton der Bestandfassade auf und wird durch großformatige Lamellen strukturiert. Die gefaltete Fassade findet ihr Pendant in der Deckengestaltung des Innenraumes. Die Deckenfaltung wird im Veranstaltungsraum durch ein aufwendiges Beleuchtungskonzept ergänzt, das die Lineatur der Decke nachzeichnet. Über der Sonderanfertigung des Sitzungstisches dominieren drei große Ringleuchten den Raum. Das Lichtkonzept ist auf die jeweilige Raumsituation abgestimmt und unterstreicht die hochwertigen Materialien. Helle Hölzer in der Wandvertäfelung werden durch schwarze Stoffe unterbrochen, deren Farben sich im Teppichboden und den Fugenausbildungen der Wandverkleidung widerspiegeln.

SCOPE Architekten, www.scopeoffice.de

Projektdaten
Standort Daxlanderstraße 72, 76127, Germany
Auftraggeber Stadtwerke Karlsruhe
Planungsbeginn 09.2013
Fertigstellung 05.2017
Nettogrundrissfläche 14.400 m2
Planungsteam Oliver Kettenhofen, Mike Herud, Mike Müller, Kathrin Lewald, Lena Götze, Jerzy Wianecki, Sebastian Zaune, Sophia Zouros

Alle Fotos: Zooey Braun, www.zooeybraun.de


Mit der Showcase Factory wurde ein wirksames bauliches Zeichen nach innen wie auch nach außen gesetzt. Fotograf Olaf Mahlstedt

Projekte (d)

Bildquelle: Brigida Gonzalez

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Der Anspruch einer ökologisch sensiblen Außenbeleuchtung setzte sich bei der Illuminierung des Magazinbaus mit seiner Fassade aus gefalteter Bronze fort. Zur strikten Vermeidung von Skyglow wurde in akribischer Abstimmung mit den Beteiligten und mittels nächtlicher Bemusterungen eine Streiflichtlösung mit Linealuce-Bodeneinbauleuchten erarbeitet. Foto: HG Esch

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