Der böhmische Glas- und Leuchtenhersteller Lasvit vereint in seinen Produkten gekonnt traditionelles Handwerk mit modernem Design und innovativen Ideen. Der neue Hauptsitz im böhmischen Nový Bor spiegelt diese Dualität in der Architektur wider. Zwei unter Denkmalschutz stehende Gebäude, die mit der Geschichte der Glasherstellung in der Region eng verwoben sind, wurden behutsam restauriert und durch zwei zeitgenössische Bauten miteinander verbunden. Dabei steht das helle „Glashaus“ mit seinen eigens von Lasvit entwickelten Glasfliesen im spannungsvollen Kontrast zu dem schwarzen „Zementhaus“.
Der neue Hauptsitz des tschechischen Glas- und Leuchtenherstellers Lasvit in Nový Bor im böhmischen Wald spiegelt sowohl die Philosophie des jungen Unternehmens als auch die jahrhundertealte Glasbläser-Tradition der Region wider. Die Kleinstadt Nový Bor befindet sich im Herzen des sogenannten „Crystal Valley“, der Region in Böhmen, die für ihr Kristallglas bekannt ist. Sie ist nur wenig Kilometer von den Glasbläsereien Lasvits entfernt.
Gemeinsam mit dem tschechischen Architekturbüro OV-A entwickelte Lasvit in einem über fünf Jahre dauernden Prozess einen ausgeklügelten Masterplan, der Alt und Neu, Tradition und Innovation vereint. Zwei historische Gebäude wurden aufwendig restauriert und um zwei moderne Neubauten in Form eines schwarzes „Zementhauses“ und eines kontrastierenden hellen „Glashauses“ erweitert. Das „Glashaus“ ist vollständig mit eigens dafür entwickelten Glasfliesen verkleidet, das „Zementhaus“ mit speziellen schwarzen Fliesen. Beide Varianten erinnern an die traditionellen Schieferdachschindeln der Region.
Die beiden historischen Gebäude stehen unter Denkmalschutz und wurden sorgfältig restauriert. Eines wurde seit Ende des 18. Jahrhunderts von Glasherstellern bewohnt. Seit Ende des 19. Jahrhunderts befand sich darin eine Glashütte der Firma Carl Schappel aus Leipzig. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde eine Glasmacherschule und eine Archivierungswerkstatt in dem Gebäude errichtet. Das zweite historische Gebäude wurde 1790 als Residenz erbaut.
Gemeinsam mit dem neu errichteten schwarzen „Zementhaus“ und dem transparentweiß erscheinenden „Glashaus“ ergibt sich ein spannungsvolles Ensemble, das als Büro, Showroom und Mock-up Raum dient.
"Die Beziehung zwischen den historischen Gebäuden und ihrer modernen Inkarnation ist sehr interessant. Beide Neubauten haben eine einzigartige Form, sowohl innen als auch außen - das schwarze Haus ist in sich geschlossen, während das Glashaus wie eine Leuchte die Stadt erhellt. Sie sollen ein Zeichen der Verjüngung und des neuen Vertrauens in die Glasherstellung in der Region sein", betont Štěpán Valouch, einer der Partner des mit der Entwurfsplanung und Ausführung beauftragten Architekturbüros OV-A.
Das „Glashaus“ ist vollständig mit quadratischen Glasfliesen verkleidet, die Lasvit eigens für diesen Zweck entwickelt und hergestellt hat. Die Glasfliesen erinnert in Form, Textur und Anwendung an traditionelle Schieferschindeln, die diagonal übereinander gelegt werden.
Die Fassade des schwarzen Hauses, das direkt gegenüber dem gläsernen Haus steht, ist ähnlich geformt, aber anstelle von Glas ist das Haus mit einer speziellen, schwarzen Wandfliese aus Zement überzogen. Es muss zudem im Innenraum anspruchsvolle technische Anforderungen erfüllen.
Es muss zudem im Innenraum anspruchsvolle technische Anforderungen erfüllen. Lasvit ist international bekannt für seine komplexen und oft schweren Glasinstallationen sowie für kinetische Installationen, die sich zu Musik bewegen. Sie können einen Durchmesser von mehreren Dutzend Metern erreichen und mehrere Tonnen wiegen. Da das „Zementhaus“ als Mock-up Raum dient, in dem die maßgeschneiderten Installationen vorübergehend installiert werden, sollte ein Raum geschaffen werden, in dem sie unter verschiedenen Lichtverhältnissen aufgebaut und getestet werden können.
Bei der Ausschreibung des Projektes war es Lasvit wichtig, einen Komplex mit einer starken Identität zu schaffen, der als Teil des Stadtgefüges mit seiner Umgebung verbunden bleibt. Der Entwurf sollte inspirieren, die Geschichte der Gebäude respektieren und Mitarbeitern und Besuchern ein angenehmes, funktionales Umfeld bieten. Lasvit lud eine Reihe von Architekturbüros ein, Vorschläge für einen Entwurf einzureichen. Der Gewinner-Entwurf, der in Zusammenarbeit mit dem renommierten tschechischen Architekten und Architekturkritiker Adam Gebrian ausgewählt wurde, stammt von dem tschechischen Architekturbüro OV-A, das von Štěpán Valouch und Jiří Opočenský gegründet wurde.