Dieses Einfamilienhaus drückt sein Innenleben, seinen Kontext von Jahreszeiten, Licht und Umgebung in einer einfachen architektonischen Figur aus. Konzeptionell unterscheidet es zwischen privaten Räumen und einem großzügigen offenen Raum für das tägliche Familienleben. Alle privaten Räume sind künstlerisch aus einer Skulptur von Holzwürfeln zusammengesetzt.
Dazwischen kann sich der offene Raum sowohl horizontal als auch vertikal entfalten und zieht auch im Winter das Licht tief ins Haus, während er von jedem Standpunkt aus den Blick in den Garten, in die Baumkronen und über den See freigibt.
Die Konfiguration und offene Zonierung des Hauses erleichtert die Koexistenz von Rückzug und Gemeinschaft und ermöglicht es den Bewohnern, sich jederzeit zurückzuziehen oder am gemeinschaftlichen Leben teilzunehmen. Die Einbettung in die natürliche Umgebung, die großzügige Deckenhöhe, der Tageslichtanteil und die ehrliche Materialisierung schaffen eine angenehme Atmosphäre und ein angenehmes Raumklima.
Die Form des auffächernden Daches wirkt dem schrägen Gelände entgegen und bringt Abwechslung in den Innenraum. An der Fassade zeigt sich die Raumskulptur im rhythmischen Wechsel von offen und geschlossen. Hier verdecken Holzlatten die Kuben, während die Fenster hinter transluzenten Klappläden verschwinden, die sich für einen freien Blick öffnen lassen. Im Erdgeschoss können die riesigen Fenster komplett in Wandtaschen versenkt werden. Auch die Küche kann vollständig zum Außenraum hin geöffnet werden.
Durch die Verwendung des nachwachsenden Rohstoffs Holz lassen sich sowohl der Anteil nicht erneuerbarer Primärenergie als auch die CO2-Emissionen beim Bau reduzieren. Neben dem Vorteil von Holz als Kohlenstoffspeicher ermöglicht die Holzbauweise im Vergleich zum konventionellen Massivbau einen hohen Vorfertigungsgrad außerhalb der Baustelle, wodurch kürzere Montagezeiten und weniger Baustellenfahrten erforderlich sind.
Die Auswahl von robusten und langlebigen Materialien ermöglicht eine verlängerte Lebensdauer. Die konsequente Trennung von Bauteilen erleichtert Reparaturarbeiten und würde einen Abriss mit Materialtrennung für ein Höchstmaß an Wiederverwendung und Recycling der gebrauchten Bauteile ermöglichen.
Fertigstellung: 2022
Architekt: Appels Architekten, www.appels-arch.ch
Tragwerksplanung: Merz Kley Partner GmbH, www.mkp-ing.com
Bauleitung: Händel Junghans Architekten GmbH
Fotos: Florian Holzherr, www.florian-holzherr.com