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Mi, Nov

Wohnhaus in historischem Umfeld

Projekte (d)

Die mittelalterliche Burgstadt Regensberg liegt am östlichen Ausläufer der Jurakette und war früher das Zentrum des westlichen Zürcher Unterlandes. 1244 vom Freiherren Lütold V von Regensberg gegründet, liegt der Ort auf einem militärisch günstig gelegenen Felssporn. An höchster Stelle ließ der Gründer Lütold V. um 1245 den savoyischen Rundturm erstellen, der heute das Wahrzeichen der Stadt ist. Regensberg hat bis heute den einstigen Grundriss mit den drei Hauptteilen Schloss, Oberburg und Unterburg bewahrt. Jedes Bauvorhaben in der Stadt wird aufgrund der strengen Auflagen des Denkmalschutzes bewertet.

Auf einer Parzelle am westlichen Ende von Regensberg, an einem schräg abfallenden Hang Richtung Süden, bauten L3P Architekten in einer Arbeitsgemeinschaft mit dem Architekten Frank Schäfer ein Wohngebäude mit trapezförmigem Grundriss von 40 Meter Länge, das von zwei Strassen flankiert wird. Das Gebäude wird von der besonderen Lage am Hang und der Begrenztheit des Grundstückes wesentlich beeinflusst. Das Mehrfamilienwohnhaus ist im Osten mit einer Breite von nur 3,50 Meter sehr schmal gehalten und wächst im Westen auf eine Breite von 9 Meter.

Auf der Nordseite wird die Gebäudelinie zweimal durch einen Risaliten unterbrochen, welcher parallel zur südlich liegenden Strasse verläuft und einmalige Sichtbezüge zum historischen Burgstädtchen und dem markanten Rundturm ermöglicht.
Die umgekehrte Situation findet auf der Südseite in den Loggien statt. Die Glasfront liegt parallel zur nördlichen Staldernstraße. 

Der fallende Giebel ist die Folge des sich verengenden, spitz zulaufenden Grundrisses, den horizontal verlaufenden Dachkanten und der gleich bleibenden Neigung des Daches je Seite. Der Dachverlauf übernimmt so auch in der Vertikalen die Situation und die Topographie des Ortes.

In jedem Hausteil sind drei Wohnungen übereinander angeordnet, welche sich in Grundriss, Raumhöhen und Proportionen unterscheiden. Das Zentrum jeder Wohnung bildet ein Wohnzimmer, das durch die Überhöhung von 3.4 Meter und die raumhohen Verglasungen gegen Süden räumlich geprägt wird. Das Wechselspiel zwischen den teils verwinkelten und engen Nebenräumen und den offenen und Licht durchflutenden, wie ein öffentlicher Platz wirkenden Wohnzimmern verleihen den einzelnen Wohnungen ihre Qualität und räumliche Spannung.

Der Höhenversatz der einzelnen Wohnungen ermöglicht in den beiden Dachwohnungen Grundrisse, die sich in der Vertikalen orientieren, die Zimmer sind dort aufgrund der beschränkten Raumverhältnisse übereinander angeordnet und halbgeschossig zum Wohnraum versetzt. 

Das Wohnhaus wird einerseits durch die Lage des Grundstücks mit der einmaligen Panoramasicht nach Süden und anderseits durch den historischen Bezug zum Burgstädtchen bestimmt.

Die Wohnungen orientieren sich jeweils nach Süden und Osten. Die sehr langen, teilweise übereck verglasten und 2 Meter hohen Bandfenster sowie die verglasten Loggien ermöglichen eine einmalige Weitsicht. Dieses Spiel mit den Proportionen der Fensterflächen, den überlangen Bandfenstern und den überhöhten Loggien im Zentrum der beiden Häuser, täuschen das Auge, die einzelnen Wohnungen sind nach außen nicht mehr ablesbar. Die Nordfassade dagegen zieht sich eher zurück, hinterlässt einen introvertierten Eindruck. Der verschlossene, burgartige Charakter, der durch die geschlossene Fassade und die Schiessscharten ähnlichen Fenstern entsteht, ist eine Hommage an die historische Bausubstanz von Regensberg.


Diese Wechselbeziehung mit den offenen und geschlossenen Fassaden spielt auch mit der Zeitgeschichte.

Bei der Gründung von Regensberg wurden aus Sicherheitsgründen die Außenfassaden geschlossen gehalten und nur spärlich mit kleinen Fenstern, echten Schiessscharten versehen. Die einzelnen Häuser bildeten so zusammen die Festungsmauer. Die Innenfassaden orientierten sich verstärkt auf das Zentrum der Burg mit Fenstern und größeren Öffnungen.


Die heutigen Bedürfnisse und Anforderungen verlangen genau das Gegenteil, Aus- und Weitsicht ergänzt mit Rückzugsmöglichkeiten in den eigenen vier Wänden.



Architektenarbeitsgemeinschaft:

Frank Schäfer dipl. Architekt ETH
L3P Architekten AG FH SIA, www.l3p.ch




Selbst ein 7,5-Tonner kann den neuen Poller von Berner, genannt SafetyGuard, nicht überwinden. Die gezackte Bodenplatte verkeilt sich in den Asphalt und den Unterboden des Fahrzeugs. 450 kg Eigengewicht schützen vor Manipulation und Vandalismus. Foto: Berner Torantriebe

Außenraum

Optimierte Lichtplanung: Mittels eines sehr filigranen Mastkörpers konnte eine einzige Montageposition realisiert werden. Ergänzend zu den wenigen Lichtpunkten mit hohem Entblendungsgrad kommen wenig und flach strahlende Bodeneinbauleuchten, die ihr Licht fächerförmig auf die Zuwegung zu dem an der Seite des Gebäudes befindlichen Aufzug abgeben, zum Einsatz. Bildquelle: Michael Bamberger

Beleuchtung

Einzigartiges Zentrum für Kunst, Kultur, Wissenschaft und Bildung mit internationaler Ausstrahlung: Das Humboldt Forum auf der Spreeinsel in der historischen Mitte Berlins. Bildquelle: Marcus Müller-Witte für Kieback&Peter GmbH & Co. KG

Fachartikel

Das industrielle Erscheinungsbild, blieb im Zuge der Umnutzung erhalten und gibt den Blick auf das eingestellte Gebäude frei. Bild: arch.photo / Matthias Fuchs

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Eine schnörkellos-elegante Architektur prägt das Gebäude in Zirndorf. Foto: Andy Brunner / KS-Original

Projekte (d)

Die schlanken Profile des Systems forster unico xs fügen sich harmonisch in den Industriebau ein und erfüllen gleichzeitig hohe technische und bauphysikalische Anforderungen. Foto: Damian Poffet

Fassade

Mit ihrer runden Lichtscheibe, hinter der sich LEDCluster befinden, erhellt die Hybrid-Pendelleuchte Zoover von Delta Light den Arbeitsplatz. Die flache Leuchtenkuppel aus nachhaltigem PET-Filz verbessert außerdem die Raumakustik. Bildquelle: Andreas Wimmer Werbefotograf

Beleuchtung

Dilek Ruf hat das Büro BBU.Projekt Architekten gegründet und ist Landesvorsitzende des BDA Niedersachsen. Foto: Julian Martitz

Menschen

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Gebäudetechnik

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