Zurück zu den Wurzeln. Über die Vielfalt spät-sowjetischer Architektur Design Kunst Offensichtlich haben wir heutigen Bewohner des »Weltinnenraums des Kapitals« (P. Sloterdijk mit gleichnamigem Buchtitel) uns mit einer Technik abgefunden, die die visuelle wie virtuelle Horizontqualität des allumfassenden Netzes über geschmeidige Smartphones oder durchgestylte Computer sicherstellt. Zu Zeiten der russischen Revolution und, dank F. Chaubins Arbeit sichtbar, auch am zeitlichen wie räumlichen Ende ihrer territorialen Ausprägung, begriff man die Technik noch härter, mahnender, architektonischer. Drei Thesen zum Baugeschehen in der späten Sowjetunion werden im kundigen Einführungstext zu der Frage entwickelt, wie sich das utopische Erbe der russischen Konstruktivisten rund 50 Jahre nachdem Stalin »den pionierhaften Rationalismus« beendete, neu entfalten konnte. Entweder handelt es sich hier um ein Verfallsgeschehen, das der Fantasie die Erinnerung an kreativere Zeiten erlaubte oder es gaben sich die abtrünnigen Republiken im Süden und Norden der Union ihre Symbole zur Nationenbildung oder drittens glich das phantastische Keimen einem geplanten Modernisierungsversuch und also dem Ausbruch aus einem rationalistischen Kessel der Normen, Regeln und Vorschriften. Denn, so macht der Autor klar: »Jede in der UdSSR geplante Baumaßnahme wurde durch den Staat in Auftrag gegeben und Experten anvertraut, die vom Staat ausgebildet wurden und nur für den Staat arbeiteten«.Verwundert reiben sich die heutigen Betrachter die Augen über das Science-Fiction Potenzial der spät-sowjetischen Architektur. Auch hier lohnt der intellektuelle Sprung zurück. »Über das architektonische Dostojewskitum und anderes« titelte Mitte der 1920er Jahre I. Wereschtschagin seinen Aufsatz und schrieb u.a.: »Gegenwärtig werden nicht nur neue Fabriken aufgebaut, sondern auch eine neue Kultur und ein neuer Mensch … Wir haben neue Bauerfahrung. Diese Erfahrung fordert ein neues Bewusstwerden. Neuer Wein darf nicht in alte Schläuche gefüllt werden.« Folgerichtig verschmähten die Konstruktivisten antikisierende Maße, Zahlen und Proportionen und gaben sich stattdessen ihre eigene Ordnung, zu der es ebenfalls gehörte, die Erdanziehungskraft überwinden zu können. Auch weit nach dem Ende der avantgardistischen Blütezeit blieb das Weltall und die Raumfahrt eine Kontante in der Sowjetunion, was sich nicht nur 1961 an Juri Gagarin (1934-1968), dem ersten Menschen im Kosmos zeigte, sondern eben auch in der Architektur. Architektur | Innovationen | Nachrichten Fachliteratur LICHTKUPPELN UND RWA-ANLAGEN - WISSEN FÜR DEN ARCHITEKTEN Advertorials Brandschutzwissen für Architekten Video: Mavix, Hugo Tirso Domínguez, www.youtube.com/@arquitectonica_ Projekte (d) Kulturelles Erbe: Casa Emma in Morelia, Mexico Chambre Climatique, 2024, Glas, PLA, Mycelium, Pflanzen, Erde, Wasser, Licht, Wärme, 240 × 200 × 200 cm, Courtesy: der Künstler und Wentrup, Berlin © der Künstler und Galerie Stadt Sindelfingen. Fotograf: Kilian Blees Termine Ausstellung Aléas von Hicham Berrada Bildquelle: EeStairs / Hans-Morren Innenausbau Treppe im Zentrum einer Villa in Saint-Tropez In der 16. Folge des „simplicity – einfach bauen“-Podcasts diskutieren Carina Hahn, Lars Krauß, Rebekka Pottgüter und Rolf Mauer die Bedeutung von Einfachheit im urbanen Raum der Zukunft und wie diese Synergien mit nachhaltigen Bauweisen schafft. Menschen Einfachheit in der Stadt von morgen Carina Hahn & Lars Krauß – Einfachheit in der Stadt von morgen – 38 % trifft Simplicity Premium-Advertorial Podcast „simplicity – einfach bauen“ Bilder: Fineo Fassade Gläserne Effizienz für historische Gebäude auf der „denkmal 2024“ in Leipzig Projekte (d) Startschuss des Projekts Ringpromenade für Bozen Unternehmen Glastec: Energieeffiziente Vakuumisoliergläser Bildquelle: Fineo Fassade Vakuum-Verglasung im Belle Époque Wintergarten Transparenz auf 24 Seiten: Die gesamte EPD für Sita Polyurethan Bauteile ist auf der Sita Website einsehbar. Unternehmen Umweltorientierung deklariert Bildrechte: stockcentral | envato.com Premium-Advertorial Aufklärung der Bodenverhältnisse – relevant für Haftung und Versicherungsschutz! 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