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Sphärische Farben, riesige Formate: »Matta. Fiktionen« im Museum Frieder Burda

Design Kunst

Roberto Matta, 1911 in Santiago de Chile geboren und 2002 in Italien gestorben, zählt zu den bedeutendsten Malern des 20. Jahrhunderts. Die Zusammenarbeit mit den Surrealisten, mit denen er seit 1937 in Paris ausstellte, spiegelt sich in seiner Malerei. Aus heutiger Sicht nehmen seine Gemälde die phantastischen Sphären von Science-Fiction und Computerspielen vorweg. Auch in den 1940er Jahren gingen von seinem Werk wichtige Impulse aus.

Die Ausstellung im Museum Frieder Burda, die in Kooperation mit dem Bucerius Kunst Forum Hamburg entstanden ist, stellt Matta in den Kontext der zeitgenössischen Malerei. Seine Gemälde mit ihren sphärischen Farben und riesigen Formaten fügen sich hervorragend in den Museumsbau. Die ruhige und klare Architektur Richard Meiers stellt ihr einen ausgleichenden Pol entgegen und bietet den Raum, den die Bilder benötigen. Frieder Burda: »Auf die Kunst der amerikanischen Abstrakten Expressionisten um Jackson Pollock hatte Matta einen nachhaltigen Einfluss. In meiner Sammlung sind seit meinen wiederholten Aufenthalten in den USA in den siebziger Jahren einige Werke dieser Künstler vertreten und bilden darin eine wichtige Gruppe, die mir außerordentlich viel bedeutet.«

Die gezeigten Arbeiten stammen teilweise aus dem Familienbesitz, bedeutende Leihgaben kommen auch aus internationalen Privatsammlungen und Museen, unter anderem der Neuen Nationalgalerie in Berlin, dem Moderna Museet in Stockholm und dem Museo Thyssen-Bornemisza in Madrid.

Kuratiert wird die Ausstellung von der Spanierin Marga Paz, die bereits 2011 große Matta-Retrospektiven in Valencia und Bilbao realisiert hat. Sie beschreibt die künstlerische Position des Chilenen folgendermaßen: »In seinem umfangreichen und vielschichtigen Werk verarbeitete Matta Impulse aus unterschiedlichen Bereichen wie Architektur, Naturwissenschaften, Politik, Literatur, Poesie und Religion. Mit der Verbindung von Kunst und Wissenschaft wollte er einen Beitrag zur ganzheitlichen Entwicklung des Menschen leisten. Matta war der Überzeugung, die Kunst besitze das Potenzial, transzendente Wahrheiten zu erschließen, mit deren Hilfe sich das Leben der Menschen verändern lasse.«

Matta, Explosant fixe, 1974, 200 x 300 cm, Öl auf Leinwand. Privatsammlung. Bildrechte: VG Bild-Kunst, Bonn 2013

Leben und Werk
Roberto Sebastián Antonio Matta Echaurren wurde 1911 in Santiago de Chile geboren. Im Gegensatz zu anderen lateinamerikanischen Künstlern von internationalem Ruhm wie Diego Rivera oder Frida Kahlo, verließ Matta direkt nach seinem Architekturstudium 1933 seine Heimat und kehrte nur selten nach Chile zurück. Er ließ sich in Paris nieder, arbeitete ein Jahr bei Le Corbusier und knüpfte schnell Kontakt zu anderen Künstlern. Er reiste häufig nach Spanien. Zunächst schrieb er Beiträge für eine surrealistische Revue und begann ab 1937 selbst zu malen.

Es war Dalí, der ihm vorschlug, sich nur Matta zu nennen und ihn ermutigte, seine ungewöhnlichen Zeichnungen André Breton zu zeigen. Dieser war von dem Idealismus, der Energie und dem Einfallsreichtum des jungen Künstlers begeistert. Marcel Duchamp wurde ein guter Freund und beeinflusste seine persönliche und künstlerische Entwicklung. Mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs emigrierte Matta nach Amerika, wo er sofort erfolgreich war. 1948 kehrte er nach Paris zurück, ließ sich aber zwei Jahre später in Italien nieder. Von hier aus reiste er oft nach Kuba und hielt Kontakt mit der intellektuellen und künstlerischen Linken.

Matta, L’Ouverture de l’être, 1959, 203,5 x 295 cm, Öl auf Leinwand. Moderna Museet Stockholm. Bildrechte VG Bild-Kunst, Bonn 2013

In den 1940er Jahren nimmt Matta wesentliche Entwicklungen des Abstrakten
Expressionismus vorweg. Die in seinen Bildern immer wieder zu sehenden Maschinenmenschen spiegeln das politische und gesellschaftliche Zeitgeschehen.  Seine Malerei changiert zwischen Figuration und Abstraktion.

»Matta. Fiktionen« versammelt Werke aus allen Schaffensphasen des Künstlers, darunter auch mehrteilige, dreidimensionale Installationen, die den Betrachter umgreifen und in den fiktiven Raum ziehen. In solchen Inszenierungen zwischen Bildraum und Betrachter findet Mattas architektonische Vision ihren Ausdruck.

Vom 19. Januar bis 2. Juni 2013 sind im Museum Frieder Burda rund 30 meist großformatige Gemälde von Matta zu sehen. Die Ausstellung »Matta. Fiktionen« spannt einen Bogen von den surrealistischen Anfängen des chilenischen Künstlers bis hin zu seinen Panoramaformaten.

Der Katalog zur Ausstellung ist im Hirmer Verlag, München erschienen (196 Seiten mit farbigen Abbildungen aller ausgestellten Werke, 29,00 € in der Ausstellung).

Matta. Fiktionen
19. Januar 2013 – 2. Juni 2013

Museum Frieder Burda
Lichtentaler Allee 8b, 76530 Baden-Baden, www.museum-frieder-burda.de
Tel: 07221/39898-0, Fax: 07221/39898-30
Öffnungszeiten: Di bis So 10-18 Uhr, Mo geschlossen (außer an Feiertagen)


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