Im September 2025 jährt sich ein stolzer Moment: Westphal Architekten BDA aus Bremen begehen ihr 25‑jähriges Jubiläum. Die Inhaber Birgit Westphal, Jost Westphal und Klaas Dambeck möchten diesen Anlass nutzen – mit einem Fest am 25. September in ihrer Heimatstadt – um Danke zu sagen an Mitarbeitende, Weggefährten, Geschäftspartner und alle, die das Büro über die Jahre begleitet haben. Zugleich soll ein Blick zurück geworfen werden auf Meilensteine, Herausforderungen und das, was noch vor ihnen liegt.
Familie, Wettbewerbe und Identität
Das Büro hat familiäre Wurzeln, ganz tief: Gegründet wurde es 1959 von Wolfgang Westphal, seither hat sich der Betrieb immer in Familienhand befunden. In einer Zeit, in der kleinere Architekturbüros oft im Schatten großer Wettbewerber stehen oder Teilübernahmen erleben, ist das keine Selbstverständlichkeit. Ein Großteil der Projekte entsteht über Wettbewerbe; das verlangt nicht nur Kreativität, sondern auch Konsequenz und Beständigkeit.

Schuppen Eins, Bremen. Fotografin: Conné van der Grachten
Birgit und Jost Westphal, ausgebildet und geprägt in Berlin in den 1990er Jahren, übernahmen im Jahr 2000 die Erweiterung des väterlichen Büros. 2012 stieg Klaas Dambeck als dritter Partner ein und bringt seither seinen Schwerpunkt insbesondere in den späten Leistungsphasen ein. Dieses Führungsteam wirkt bis heute erfolgreich – mit einer Haltung, die eigene Entwurfsvorstellungen ernst nimmt, ohne Trends blind zu folgen.
Bauen im Bestand: Ein Leitmotiv
Einer der markantesten Einschnitte war 2003 der Umbau des ehemaligen Columbusbahnhofs in Bremerhaven. Die Aufgabe: den Charme der sechziger Jahre mit der Erwartung an moderne Seetouristik in Dialog zu bringen. Ein Projekt, das rückblickend zeigt, wie die heutigen Entwurfsprinzipien schon damals ankamen: Blick fürs Bestehende, Wiederentdecken von Potenzialen, Bewahrung aber auch Weiterentwicklung. Birgit und Jost Westphal formulieren es so: Architektur soll Nutzende, aber vor allem die gebaute Umwelt bereichern – in Ästhetik und Funktion gleichermaßen.
Gemeinsam mit Dambeck betreut das Büro seither alle Leistungsphasen – von ersten Skizzen bis zur Realisierung –, stets mit dem Anspruch, dass ein Entwurf nicht nur auf dem Papier, sondern als gebaute Wirklichkeit bestehen muss.

Schuppen Eins, Bremen. Fotografin: Conné van der Grachten
Bremer Handschrift, überregionale Wirkung
Wenn man Bremen und Umgebung durchstreift, trifft man auf viele Projekte von Westphal Architekten, deren Stil sich erkennen lässt: klare Strukturen, zurückgenommene Formen, sorgfältig ausgewählte Materialien. Nutzungsarten sind vielfältig – Hotels, Wohnungen, Forschungsgebäude, Industrie- und Bürogebäude – doch häufig steht die Umnutzung von Bestandsbauten im Zentrum. Hier überzeugt das Büro mit denkmalgerechter Integration und zukunftsfähiger Nutzung.

„Alte Kommode“, Bremen, Visualisierung: Westphal Architekten BDA
Ein herausragendes Beispiel ist der „Schuppen Eins“ in der Bremer Überseestadt: ein historisches Lagergebäude, umgewandelt in ein Technik‑ und Erlebniszentrum im Erdgeschoss, darüber Wohn‑ und Büroflächen. Zehn Jahre nach Fertigstellung gilt es europaweit als Vorbild für Konversion alter Hafenreviere – nicht zuletzt wegen seiner sensiblen Verbindung von Geschichte und Gegenwart.
Auch über Bremen hinaus wirkt das Büro: In Hannover, in Nordhorn, in Zeven – überall dort prägt ein Stil, der Wert legt auf Substanz und Qualität. Zum Beispiel mit dem Projekt „Rosink Nordhorn“, einer modern geplanten Produktions‑ und Verwaltungsstätte mit klarer Gestaltung und hoher Aufenthaltsqualität.
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Engagement für Baukultur und Wettbewerbsverfahren
Für Westphal Architekten sind Architekturwettbewerbe nicht einfach nur ein Mittel, um an neue Aufträge zu kommen. Vielmehr sehen sie in Wettbewerben einen grundlegenden Bestandteil ihrer beruflichen Haltung – ein Werkzeug, das Offenheit, Fairness und Qualität im Planungsprozess ermöglicht.
So engagiert sich Jost Westphal ehrenamtlich als Sprecher des Landeswettbewerbsausschusses der Architektenkammer Bremen. Jahrelang beteiligt, kümmert er sich um Wettbewerbsverfahren – sowohl öffentlich als auch privat – damit gute Architektur nicht nur entworfen, sondern auch beste Lösung realisiert wird. Parallel dazu wirkt Birgit Westphal im Bremer Zentrum für Baukultur darauf hin, Baukultur sichtbarer zu machen und zu fördern.

von links nach rechts: Jost Westphal, Birgit Westphal, Klaas Dambeck. Fotograf: Tristan Vankann
Aktuell, Auszeichnungen und Zukunft
Passend zum Jubiläumsjahr gibt es schon jetzt Grund zur Freude: Ihr Projekt „Showcase Factory“ für Rosink in Nordhorn wurde für den EU Mies Award 2026 nominiert. Für das Büro ist das nicht nur Anerkennung, sondern Ansporn. Gleichzeitig verlangt der Umbau der „Alten Kommode“ in Bremen aktuell volle Aufmerksamkeit.
Mit einem Team von rund 16 Mitarbeitenden inklusive Büroinhabern und dem Bürohund Luna strebt man nicht nach Wachstum um jeden Preis. Qualität vor Quantität ist der Grundsatz, den Birgit, Jost und Klaas Dambeck für die kommenden Jahre gemeinsam festhalten.