An der TU Darmstadt tut sich was: Der Masterstudiengang Architektur wird zum Wintersemester 2025/26 zweisprachig – und das mit einer Flexibilität, die im deutschsprachigen Raum ihresgleichen sucht. Ab dann können Studierende selbst entscheiden, ob sie Lehrveranstaltungen und Prüfungen auf Deutsch, Englisch oder gemischt absolvieren möchten. Eine starre Zuordnung zur einen oder anderen Sprache? Gibt’s nicht mehr.
Architektur verstehen – im Spannungsfeld von Theorie, Praxis und Gesellschaft
Der Master of Science in Architektur an der TU Darmstadt ist kein Schnellkurs im Häuserbauen, sondern ein durchdachtes Projektstudium, bei dem Entwurf, Theorie und Technik Hand in Hand gehen. Der Fachbereich 15 sieht Architektur als Zusammenspiel von Hochbau und Städtebau – mit dem Anspruch, zukünftige Architektinnen und Architekten für die großen Fragen unserer Zeit zu sensibilisieren.
Klimawandel, knappe Ressourcen, Digitalisierung oder gesellschaftlicher Wandel: Diese Themen machen auch vor der Architektur nicht halt. Genau deshalb legt das Studium neben gestalterischer und technischer Expertise großen Wert auf Haltung, Reflexion und kritisches Denken. Studierende sollen lernen, wie man mit Verantwortung plant – für Menschen, Städte und eine zukunftsfähige Umwelt.
Was sich ändert: Ein Studiengang, viele Möglichkeiten
Bisher mussten sich Bewerberinnen und Bewerber entscheiden: Deutsch oder Englisch. Künftig ist alles offen. Der Studiengang wird als einheitliches Modell angeboten – Module, Vorlesungen und Prüfungen lassen sich flexibel in beiden Sprachen belegen. Besonders spannend: Selbst innerhalb eines Fachmoduls darf man frei wählen, welche Sprache man bevorzugt. Ein Beispiel? Die Pflichtmodule werden grundsätzlich in beiden Sprachen unterrichtet, Wahlfächer gibt’s in jedem Semester sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch – je nach Nachfrage.
Die Entwurfsprojekte, Herzstück des Studiums, sind generell zweisprachig konzipiert. Und damit alle Fachgruppen gleichermaßen mitziehen, wird jede mindestens ein englischsprachiges Wahlfach pro Semester anbieten – bei Bedarf auch zwei.
Sprachkenntnisse: Flexibel, aber mit Niveau
Wer sich bewirbt, braucht entweder einen C1-Nachweis in Deutsch oder Englisch – oder einen Bachelorabschluss in einer dieser beiden Sprachen. Weitere Sprachtests sind dann nicht erforderlich.
Wer profitiert?
Ganz klar: internationale Bewerberinnen und Bewerber, die kein Deutsch sprechen, können sich den aufwändigen Sprachnachweis sparen. Und deutschsprachige Studierende haben die Chance, ihre Englischkenntnisse auszubauen – sei es als Vorbereitung für ein Auslandssemester oder für den Einstieg ins internationale Berufsfeld. Der Clou: Prüfungen dürfen unabhängig von der Unterrichtssprache in der jeweils bevorzugten Sprache abgelegt werden.
Nach Unternehmensangaben ist die TU Darmstadt damit die erste Hochschule im deutschsprachigen Raum, die einen bestehenden deutschsprachigen Architekturstudiengang auf diese Weise bilingual erweitert. Ein Schritt, der internationalisierte Studiengänge auf ein neues Niveau hebt – ganz ohne künstliche Trennung zwischen "international" und "national".
Wer im kommenden Wintersemester 2025/26 starten möchte, hat bis zum 15. Juli Zeit, seine Bewerbung einzureichen. Der Studienbeginn ist am 1. Oktober 2025.