Konsequent umgesetzt, verändert Regenwasserbewirtschaftung die Stadt- und Architekturplanung. Der Niederschlagsfluss nimmt eine andere Richtung:
- Versickerungsmulden beanspruchen topografische Tiefpunkte.
- Bei geringem Gefälle im Gelände und flachen Muldenprofilen gelingt die Regenableitung nicht mit Rohren.
- Offene Gräben und Rinnen nahe an der Oberfläche sind erforderlich.
- Oberflächige Ableitung des Regenwassers hat Einfluss auf das Profil der Straßen und Plätze.
- Alternativ zur Versickerung kann Regenwasser über Gründächer verdunstet oder in Zisternen gesammelt und genutzt werden.
- Gründächer mit gutem Preis-Leistungsverhältnis erfordern geeignete Dachformen.
- Gründächer müssen bei den statischen Berechnungen berücksichtigt werden.
- Regenspeicher liegen mit ihrem Zulauf unterhalb der Sammelflächen, mit ihrem Überlauf idealerweise oberhalb der Versickerung. Die Haustechnik des Gebäudes muss darauf abgestimmt werden.
Wozu speichert eine Versicherung wie die Nürnberger Beteiligungs-AG in ihrem Neubau ca. 13.000 Kubikmeter Niederschlagswasser? Der einzige Verwendungszweck, Löschwasser für Sprinkler, erfordert lediglich 380 Kubikmeter Vorrat. Die restliche Wassermenge ist der Abfluss der begrünten Dachflächen, zur Verdunstung zwischengespeichert im Innenhof des Bürokomplexes, bis zu einer Wasserhöhe von 1,5 Metern, denn versickern lässt es sich an diesem Ort nicht.