Das neue Schalterdesign trägt zur Reduzierung der Plastikabfälle im Meer bei. Als erster Schalterhersteller bietet Merten damit ein Sortiment aus Ocean Plastic und recyceltem Kunststoff an.
Wie aus Fischernetzen Steckdosen und Schalter werden
Der zunehmenden Plastikverschmutzung Einhalt zu gebieten, ist ein wichtiger Aspekt der Nachhaltigkeitsstrategie von Schneider Electric. Dazu hat das Tochterunternehmen Merten eine Serie von Schaltern und Steckdosen entwickelt. Merten bietet damit als erster Schalterhersteller auf dem Markt ein Sortiment aus Ocean Plastic und recyceltem Kunststoff an.
Vom treibenden Müll zum wertvollen Rohstoff
Mehr als acht Millionen Tonnen Plastikmüll landen nach Angaben der Vereinten Nationen jedes Jahr im Meer, beeinträchtigen die Meeresfauna und -flora und verursachen irreversible Schäden an den Ökosystemen. Ein wesentlicher Teil des Problems sind Fischernetze, die sowohl das Tierwohl als auch langfristig in Form von Mikroplastik die Ökosysteme gefährden.
Wenn Fischer ausgediente Netze im Meer zurücklassen, stellen diese sogenannten Geisternetze jedoch bereits ein Problem dar, bevor sie zu Mikroplastik zerfallen. Laut WWF werden sie beispielsweise Meeressäugern, Tauchvögeln und Schildkröten zum Verhängnis, die sich in den Maschen verheddern und ertrinken. Seevögel wie der Basstölpel bauen ihre Nester daraus, mit traurigen Folgen für ihre Brut, die sich in den Schlingen verfängt.
Als Impact Company hat sich Schneider Electric der Nachhaltigkeit in Produktion und Anwendung seiner Produkte und Lösungen verschrieben. Bei der elektrischen Ausstattung von Nutz- und Wohngebäuden konnte die Marke Merten durch ihren Beitrag zur Kreislaufwirtschaft bereits eine silberne Crade-to-Cradle-Zertifizierung für die Schalterprogramme System M und System Design erreichen. Nun trägt auch das Projekt „Merten Ocean Plastic“ zur Nachhaltigkeitsstrategie bei, indem es zwei Herausforderungen zugleich in Angriff nimmt: Die Frage nach der Entsorgung von Geisternetzen und den Bedarf an Kunststoffprodukten in der Elektroinstallation. Dazu stellt das Unternehmen nachhaltige Schalter und Steckdosen aus recycelten Geisternetzen her.
Neue Fertigungswerkzeuge für gewohnte Qualität
Für die Beschaffung des Rohmaterials kooperiert Schneider Electric mit dem niederländischen Chemiekonzern DSM. In deren Auftrag bergen lokale Partner Geisternetze aus dem Indischen Ozean und dem Arabischen Meer. Unter Zugabe von Glasfaser entsteht daraus ein zuverlässiger Rohstoff. Die Hälfte des in der Herstellung verwendeten Polyamids kommt von den Geisternetzen, der Rest ist Abfall aus der industriellen Produktion.
Als Polyamid verfügt dieses Material über andere Eigenschaften als das sonst für Steckdosen und Schalter verwendete Polycarbonat, weshalb Merten neue Werkzeuge entwickeln musste, um daraus die elf am häufigsten genutzten Schalter- und Steckdosentypen herzustellen. Das sind die Ocean Plastic Produkte im engeren Sinn. Für weniger häufig benötigte Schalter und Steckdosentypen können Hausbesitzer auf Alternativen aus 100 Prozent recyceltem Polycarbonat zurückgreifen. Zum ersten Mal bietet das Unternehmen damit eine Schalter- und Steckdosenserie in Schwarz an.
Neben den nachhaltigen Materialien zeichnen sich die neuen Merten M-Pure Schalter und Steckdosen durch ein trendiges, stilvolles Design aus. Schwarze Akzente passen perfekt zu einer Vielzahl von Einrichtungsstilen und verleihen jedem Wohnbereich einen modernen Touch. Diesem Trend folgend wird die M-Pure Produktreihe, die bisher in den Farben Aktivweiß, Polarweiß, Aluminium und Anthrazit erhältlich ist, durch eine ästhetische, mattschwarze Oberfläche ergänzt. Das Ergebnis ist ein Produkt, das sich zeitlos und unverwechselbar anfühlt. Elegant und kühn setzen die neuen M-Pure Schalter und Steckdosen ein klares Stil-Statement mit nachhaltigem Design.
Für Zukunftsfähigkeit prämiert
Nachdem die Ocean Plastic Schalter und Steckdosen bereits im Januar 2022 bei der Consumer Electronics Show (CES) mit dem Innovation Award in der Kategorie Nachhaltigkeit ausgezeichnet wurden, werden sie in Deutschland und Österreich ab Herbst verfügbar sein. Als Teil der System-M Baureihe sind die Schalter mit Wiser und PlusLink kompatibel. Die Herstellung von anderen in großer Stückzahl gefertigten Produkten aus Ozeanplastik oder recyceltem Material ist in Zukunft ebenfalls denkbar.