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Mi, Apr

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Gebäudeautomation in Gewerbeimmobilien: Smarte Technologien für Energieeffizienz und Nachhaltigkeit

Gebäudetechnik

Automatisierte Systeme, die den Betrieb von Gebäuden optimieren, gewinnen immer mehr an Bedeutung – nicht nur in Privathaushalten, sondern auch im gewerblichen Bereich. Dies ist ein Ergebnis des Sonepar-Trendreports 2025, der auf umfassenden Big-Data-Analysen basiert. Durch Faktoren wie steigende Energiepreise, ein wachsendes Bewusstsein für Nachhaltigkeit, regulatorische Vorgaben und technologische Fortschritte wie künstliche Intelligenz wird der Markt für smarte Gebäudetechnologien in den kommenden Jahren weiter an Dynamik gewinnen.​

Aufgrund ihrer Größe und Nutzungsintensität bieten Gewerbeimmobilien enormes Potenzial, durch Gebäudeautomation Energie effizienter zu nutzen und Betriebskosten zu senken. Smarte und vernetzte Technologien ermöglichen nicht nur die Optimierung von Heizung, Kühlung und Beleuchtung, sondern auch die Integration erneuerbarer Energien und Elektromobilität. Dies unterstützt Unternehmen dabei, Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und gesetzliche Anforderungen zu erfüllen.​

Das anspruchsvolle Feld der Gebäudeautomation stellt die beteiligten Gewerke aber auch vor Herausforderungen, denn es gilt, einen Überblick über die raschen Entwicklungen in Technologie und Gesetzgebung zu haben und sich schnell und kontinuierlich neue Kenntnisse anzueignen. Auch die Hersteller sind gefordert, die entsprechenden Produkte anzubieten und ihre Schnittstellen zu öffnen, so dass eine echte Vernetzung möglich wird. Sonepar sieht sich hier in der Verantwortung, als Experte in der Elektrotechnik-Großhandelswelt stets auf dem neuesten Stand zu bleiben, über die neuesten Entwicklungen aufzuklären und gemeinsam mit Partnern und Lieferanten Lösungen für die Anforderungen der Kunden der Elektrofachbetriebe anzubieten, um den Wachstumsmarkt optimal bedienen zu können.​

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Regulatorische Rahmenbedingungen und ihr Einfluss auf den Markt

Ein Faktor, der die Entwicklung der Gebäudeautomation in den kommenden Jahren stark beeinflussen wird, sind gesetzliche Vorgaben. Ein Beispiel ist das Gebäudeenergiegesetz (GEG), das im Paragraph 71a konkrete Anforderungen an Qualität und Funktion der Gebäudeautomation formuliert: Nichtwohngebäude mit einer Nennleistung der Heizungsanlage oder der kombinierten Raumheizungs- und Lüftungsanlage von mehr als 290 Kilowatt müssen mit einem System für die Gebäudeautomatisierung und -steuerung ausgerüstet werden, das die Verbräuche aller Hauptenergieträger kontinuierlich überwacht, protokolliert und analysiert. So können Effizienzverluste festgestellt und die Energieeffizienz durch Automatisierung der Gebäudetechnik optimiert werden.​

Auch seitens der Europäischen Union wird der Weg für nachhaltige Investitionen durch die EU-Taxonomie geebnet. Die Verordnung definiert klare Kriterien dafür, welche Investitionen als nachhaltig gelten und somit für Investitionen interessant sind. Gewerbeimmobilien müssen bestimmte Anforderungen hinsichtlich ihrer Energieeffizienz und Umweltfreundlichkeit erfüllen, um im Rahmen dieser Taxonomie klassifiziert zu werden. Dazu gehört beispielsweise die Einhaltung strenger CO₂-Grenzwerte oder die Nutzung regenerativer Energiequellen. Dies wird durch eine smarte Vernetzung der Gebäudetechnik mit Faktoren wie Raumbelegung, Nutzungszeiten, Wetterdaten und weiteren optimal ausgeschöpft.​

Diese regulatorischen Maßnahmen schaffen nicht nur klare Rahmenbedingungen, sondern setzen auch starke Anreize für Unternehmen, in nachhaltige und energieeffiziente Technologien zu investieren. Gleichzeitig verlangen sie von den beteiligten Gewerken – insbesondere Elektrohandwerkern und Planern – ein umfassendes Verständnis der gesetzlichen Vorgaben sowie kontinuierliche Weiterbildung, um stets auf der Höhe der Zeit zu bleiben. Hier engagiert sich Sonepar durch gezielte Schulungsmaßnahmen und Weiterbildungsangebote, um seine Kunden optimal zu unterstützen.​

Herausforderungen: Komplexität in Gewerbeimmobilien

Die Umsetzung von Gebäudeautomation in Gewerbeimmobilien bringt spezifische Herausforderungen mit sich, die deutlich komplexer sind als im privaten Bereich. Während in Wohnimmobilien bei eventuell schon vorhandenen Bussystemen wie z.B. KNX oft flexibel aufgerüstet werden kann – beispielsweise durch neue Funkstandards wie Matter oder durch die Vielzahl der Funk-Bussysteme einiger etablierter Markenhersteller aus der Elektrotechnikwelt – ist die Situation in Nutzimmobilien anspruchsvoller.​

Hier treffen verschiedene technische Gewerke aufeinander, wie Heizungs-, Lüftungs-, und Klimatechnik (HKL) sowie Beschattungstechnik. Eine zentrale Herausforderung besteht darin, ob bestehende Systeme vollständig ersetzt oder mit modernen Steuerungstechnologien verbunden werden können. Dies erfordert hohe Investitionen, eine detaillierte Vorplanung und umfassende Beratung. Elektrohandwerksbetriebe müssen sich zunehmend mit der Schnittstellenproblematik zu HKL-Systemen auseinandersetzen, die traditionell von anderen Gewerken wie Heizungs- oder Lüftungstechnikern betreut werden.

Eine weitere Hürde liegt in der Parametrierung und Programmierung der Systeme. Zwar bieten Hersteller wie Siemens, Schneider Electric und ABB bereits Schnittstellenlösungen an, die eine Integration erleichtern, dennoch bleibt dieser Bereich technisch anspruchsvoll. Zukünftig könnte künstliche Intelligenz (KI) dazu beitragen, grundlegende Einstellungen automatisiert vorzunehmen und damit die Hürden für Elektrohandwerker und Planer zu senken.

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Technologische Entwicklungen und der Einfluss von Künstlicher Intelligenz

KI spielt eine zunehmend zentrale Rolle in der Gebäudeautomation. Moderne KI-Systeme analysieren Echtzeitdaten sowie historische Verbrauchsmuster, um den Betrieb von Gebäuden zu optimieren. Ein Beispiel ist der Einsatz von KI in Wärmepumpen, die Wetterprognosen und Gebäudenutzungsdaten auswerten, um den Energiebedarf präzise vorherzusagen und den Heizbetrieb effizient anzupassen.

Diese Technologien ermöglichen nicht nur erhebliche Energieeinsparungen, sondern tragen auch zu einem höheren Komfortniveau bei. In Gewerbeimmobilien kann KI helfen, komplexe Systeme wie Heizung, Lüftung und Klimatisierung effizient zu steuern und Daten aus verschiedenen Quellen zu verknüpfen. Hersteller treiben die Integration solcher Technologien voran, aber deren Akzeptanz und Anwendung hängen stark von der Schulung und Weiterbildung der Fachkräfte ab.

Marktbeobachtung und Weiterbildung: Schlüssel zur Zukunft

Der Markt für Gebäudeautomation entwickelt sich dynamisch weiter. Hersteller und Systemanbieter bringen stetig neue Technologien auf den Markt, die nicht nur effizienter, sondern auch benutzerfreundlicher werden. Für Elektrohandwerker, Planer und Architekten ist es entscheidend, durch kontinuierliche Weiterbildung auf dem neuesten Stand zu bleiben.

Die steigende Komplexität der Anforderungen – sei es durch regulatorische Vorgaben oder technische Schnittstellen – verlangt ein fundiertes Fachwissen. Gleichzeitig wächst die Bedeutung von Kooperationen zwischen Herstellern, Großhändlern und Handwerksbetrieben. Der Austausch von Best Practices, Schulungen und gemeinsamen Projekten unterstützt die Entwicklung und Implementierung innovativer Lösungen.

Sonepar sieht es als Teil seiner Aufgabe, diesen Dialog aktiv zu fördern – beispielsweise als Mitglied in Branchenverbänden wie KNX Deutschland, die durch Lösungsansätze und Erfolgsbeispiele zur Markttransparenz beitragen.

Fazit: Ein wachsender Markt mit Potenzial

Die kommenden Jahre werden entscheidend für die Weiterentwicklung der Gebäudeautomation in Gewerbeimmobilien sein. Technologische Innovationen, regulatorische Vorgaben und eine verstärkte Weiterbildung aller Beteiligten – von Elektrohandwerkern über Planer bis hin zu Herstellern – werden den Weg in eine nachhaltigere und energieeffizientere Zukunft ebnen. Die bestehenden Herausforderungen bieten gleichzeitig die Möglichkeit, neue Standards zu etablieren und die Marktpotenziale optimal zu nutzen.


Autor: Oliver Hoffmann, strategischer Sortimentsmanager Gebäudeautomation bei Sonepar in Deutschland


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