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Di, Apr

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Glas-Faltwand in einem Gebäude in Massivholzbauweise

Fassade

Westlich von Potsdam im Wildpark West am Ufer des Schwielowsees liegt der Neubau eines Wohnhauses. Im Jahr 2009 wurde das »Haus am See« nach Plänen der Architektin Katrin Oggesen vom archibaldbüro Berlin fertig gestellt. Auf dem circa 85 Meter langen, aber nur 16 Meter breiten Grundstück entstand ein zweigeschossiger Holzbau mit einer Wohnfläche von 240 Quadratmetern. Der alte Baumbestand konnte weitestgehend erhalten bleiben – so dienen die zwei Kiefern vor dem Haus sowie Eichen und Ulmen auf dem restlichen Grundstück in den heißen Monaten als natürlicher Sonnenschutz. Das Haus liegt einige Meter von der Straße zurückgesetzt. Die Fassade ist auf dieser Seite, die sich Richtung Nord-Ost orientiert, überwiegend geschlossen ausgebildet. Gleichwohl wirkt der Eingang einladend – er ist eingerückt und wird durch seitlich schräg gestellte und farblich behandelte Wandverkleidungen aus emailliertem Glas betont. Die Grundform des Hauses bildet ein lang gestrecktes Rechteck aus dem sich im Erdgeschoss das Wohnzimmer, mit darüber liegender Terrasse, und im Obergeschoss die Bibliothek in einem Winkel von 30 Grad herausdrehen. Auf der Seeseite öffnet sich das Haus über die gesamte Breite und gibt den Blick auf den Garten und den angrenzenden Schwielowsee frei.



Die Architektin entwarf ein Haus in Massivholzbauweise mit kreuzweise verleimten Wand-, Decken- und Dachelementen aus heimischem Nadelholz. Fichte aus dem Schwarzwald wurde zu Brettsperrholz aus fünf Lagen mit einer Gesamtstärke von 85 Millimetern verarbeitet, das im Werk auf die gewünschten Abmessungen zu kompletten Wänden vorgefertigt und in kürzester Zeit vor Ort montiert wurde. Die geschliffene Innenseite der Wände erscheint in einer Oberfläche mit ausgesuchten Holzplanken, die im Erdgeschoss mit Zugabe von weißen Pigmenten, im Obergeschoss natur belassen geölt wurde. Auf der Außenseite wurden dem Brettsperrholz eine 20 Millimeter starke Zellulose-Dämmung und eine Windbremse vorgelagert. Auf Lattung und Konterlattung wurde die Verschalung aus weiß gestrichener Fichte mit umlaufenden Wetterschenkeln, nach jeder vierten Leiste, fixiert. Auf diese Weise kann auf eine Verblechung an den Öffnungen verzichtet werden. Gleichzeitig ergibt sich ein schönes und dezentes Fassadenspiel.



Im Kontrast zu der geschlossenen Eingangsfassade zeigt sich die Seeseite des Hauses weit geöffnet zur umgebenden Natur. Die Öffnung der Süd-West-Fassade gelingt über großformatige Glas-Faltwände des Systementwicklers und –herstellers Solarlux. Der Wohn- und Kaminbereich im Erdgeschoss sowie das große Schlafzimmer im Obergeschoss wurden mit raumhohen Elementen vom Typ »SL 80« ausgestattet, die sich über die gesamte Breite öffnen und Platz sparend seitlich parken lassen.

Im Erdgeschoss kamen Glas-Faltwände mit einer Höhe von circa drei Metern und einer Breite von bis zu vier Metern zum Einsatz. Sie schaffen einen schwellenlosen Übergang zwischen Innen- und Außenraum und verbinden den Wohnraum mit der vorgelagerten Terrasse. Über diese gelangt man in den zum See hin orientierten Garten, der durch seinen alten Baum-bestand beeindruckt. Von hier aus haben die Bewohner einen privaten Wasserzugang mit eigenem Bootsanleger. Hinter der Sitzecke wurden eine weitere Glas-Faltwand mit vier Elementen sowie eine vierteilige Festverglasung auf Brüstungshöhe eingebaut. Die Öffnung der gesamten Seefassade ermöglicht einen phantastischen Blick in die Natur. Auch im geschlossenen Zustand, an kühleren Tagen, gewähren die Glas-Faltwände großzügige Transparenz, so dass der Bezug zum Außenraum kontinuierlich gegeben ist. Im Obergeschoss wird der große Schlafraum über eine fünfteilige Glas-Faltwand mit einer Breite von über fünf Metern direkt an die großzügige Terrasse angebunden. Im geöffneten Zustand hat man den Eindruck, dass Innen- und Außenraum miteinander verschmelzen und das Bett im Freien steht.



Die Bibliothek hat eine ganze eigene räumliche Qualität. Allein durch das Herausdrehen des Raums aus der Fassadenflucht kommt ihm eine individuelle Wertigkeit zu. Unterstrichen wird diese Wirkung durch eine großformatige, absturzsichere Festverglasung, die ebenfalls Solarlux für das Objekt herstellte und lieferte. Das Fenster gibt einen gerichteten Ausblick auf den See frei und lädt den Nutzer ein, von Zeit zu Zeit von seiner Lektüre aufzuschauen.


Der Anspruch einer ökologisch sensiblen Außenbeleuchtung setzte sich bei der Illuminierung des Magazinbaus mit seiner Fassade aus gefalteter Bronze fort. Zur strikten Vermeidung von Skyglow wurde in akribischer Abstimmung mit den Beteiligten und mittels nächtlicher Bemusterungen eine Streiflichtlösung mit Linealuce-Bodeneinbauleuchten erarbeitet. Foto: HG Esch

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