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Sa, Okt

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Langlebigkeit und Innovation in der Isolierglas-Technologie

Fassade

Vandaglas Döring, damals noch Glasbiegerei Döring, zählte zu den ersten Kunden von Edgetech Europe, als diese 2004 den ersten Vertriebsstandort für ihr Abstandhaltersystem auf dem europäischen Kontinent eröffnete. Dass sich daran bis heute nichts geändert hat, liegt laut Döring-Vertriebsleiter Martin Lenz vor allem an der Nachhaltigkeit des Produkts.

Vandaglas Döring gehört weltweit zu den Top-Adressen, wenn es um die Herstellung gebogener Gläser mit anspruchsvollen Geometrien geht. Lenz erklärt, dass Nachhaltigkeit im Sinne von Langlebigkeit bei ihren Kunden eine immer wichtigere Rolle spielt. Er führt weiter aus, dass nichts dies besser unter Beweis stellt als funktionierende Produkte, mit denen sich namhafte Referenzobjekte realisieren lassen, bei denen es auch nach vielen Jahren keine Beanstandungen gibt.

Gebogene Gläser weisen abhängig von der Krümmung eine höhere Biegesteifigkeit auf. Aus diesem Grund kann es in gebogenen Isolierglaseinheiten zu hohen klimatischen Lasten kommen, die den Randverbund noch stärker belasten als es bei planen Isoliergläsern der Fall ist. Christoph Rubel, European Technical Manager bei Edgetech Europe, betont, dass die anhaltende Integrität des Randverbunds für die Dichtigkeit von Isoliergläsern bekanntermaßen entscheidend ist. Er erläutert weiter, dass ein flexibler Abstandhalter wie der von Döring eingesetzte Abstandhalter über 100 Prozent Rückstellvermögen verfügt. Er kann die temperaturbedingten Längenausdehnungen von Glas und Rahmenmaterialien perfekt ausgleichen und reduziert die Spannungen auf den Randverbund.

Station Eins: Präzis abgerundete Ecken im Wiener „Hoch Zwei“

Die einen beschreiben die konvex-konkave Form des Wiener Bürohochhauses Hoch Zwei als Segel, die anderen als Fächer, Dieter Henke, männlicher Part des für den Entwurf verantwortlichen Architektenduos Henke Schreieck, nannte sie einmal humorig ein „Kipferl“. Der im Jahr 2008 fertiggestellte, 80 Meter hohe Solitär steht am Eingang zu einem der anspruchsvollsten, städtebaulichen Entwicklungsprojekten in Wien. Seit 2004 entsteht auf 160.000 Quadratmetern in nächster Nähe zur Trabrennbahn Krieau, zum Ernst-Happel-Stadion und zum Grünen Prater das autofreie, nachhaltige Viertel Zwei. Ergänzend zu Büroflächen, Wohnungen, Studentenapartments und Hotels schaffen ein See, 13.000 Quadratmeter Grünflächen, Gastronomie, Kindergärten und eine Schule einen urbanen Lebens- und Arbeitsraum für derzeit bereits mehr als 7.000 Menschen.

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Anders als sonst im Hochhausbau üblich, verjüngt sich der 23-geschossige Baukörper nach unten, statt nach oben. Der sichelförmige Grundriss erlaubt eine flexible Aufteilung der um den zentralen Kern mit Treppenhaus und Aufzügen angeordneten Räume und nimmt den Etagen die Anmutung einer endlosen Büroflucht.

Die 13.500 Quadratmeter große Glasfassade zeichnet sich durch Transparenz und Lichtdurchlässigkeit bei gleichzeitig hervorragenden Werten für Wärmedämmung und Sonnenschutz aus. Insgesamt 132 Modellscheiben in jeweils 6 Varianten und mit Größen von bis zu 1500 x 4000 Millimetern lieferte Döring für die Ausformung der beiden abgerundeten Ecken auf 2000 m2. Die zylindrisch gebogene Zweifachisolierverglasung ist aus 12 Millimeter Verbundsicherheitsglas mit Floatglas, PVB-Folie und Sonnenschutzglas „COOL-LITE ST 150“, 12 Millimeter argon-gefülltem Scheibenzwischenraum sowie aus 12 Millimeter Verbundsicherheitsglas mit wärmedämmendem K-Glas, PVB-Folie und siebbedrucktem Floatglas aufgebaut. Sie weist einen Wärmedurchgangskoeffizienten von Ug = 1,5 W/m²K, eine Lichtdurchlässigkeit von 39 Prozent und eine Gesamtenergiedurchlässigkeit von 34 Prozent auf.

Die Siebbedruckung im oberen und unteren Bereich der raumhohen Scheiben verbirgt die Geschossdecken und vermittelt insbesondere in den Ecken der nach außen geneigten Fassade ein Gefühl der Sicherheit. Die gebogenen Gläser verfügen über einen Außenradius von 1515 Millimetern und sind einachsig gebogen. Dennoch waren die Geometrien der Scheiben komplex. Teilweise mussten sie einseitig mit tangentialen Übergängen ausgeformt werden, so dass einige Bemusterungsanläufe notwendig waren, um sicherzustellen, dass sowohl die Form als auch die Biegeachsen korrekt waren.

Station Zwei: Komplexität hoch 2 im Learning & Library Center (LLC) der WU Wien

Gerade einmal 400 Meter vom Hoch Zwei entfernt liegt die Wirtschaftsuniversität Wien, für die Döring ebenfalls gebogene Gläser geliefert hat. Sieben Gebäudekomplexe, die von international renommierten Architekturbüros entworfen wurden, prägen den Campus. Das Learning & Library Center von Zaha Hadid im Zentrum des Areals, feierte im Jahr 2013 seine Eröffnung. Es beherbergt unter anderem die Hauptbibliothek der Universität.

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Ein weißer und ein schwarzer Baukörper sind ineinander verschränkt und durch eine gläserne Fuge, in der sich ein Teil der Döring-Gläser findet, optisch getrennt. Prägendes Element ist das auskragende Dach mit der als „Monitor“ bezeichneten, großen Fensterfront. „There are 360 degrees, so why stick to one?“, lautet eines ihrer berühmtesten Zitate und so wechseln sich auch im LLC gebogene, auskragende, gekrümmte und geneigte Elemente ab; eine Herausforderung für jedes einzelne der an Fassadenkonstruktion und -bau beteiligten Unternehmen.

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Lenz gibt ein Beispiel für die Komplexität der zylindrisch konvex gebogenen Gläser mit Außenradien zwischen 750 und 1500 Millimetern, Höhen bis zu 5 Metern und bis zu knapp 4 Metern Abwicklung. Er beschreibt den Aufbau der SGG CONTOUR CLIMAPLUS Verglasung, der aus Verbundsicherheitsglas mit zweimal extra-klarem Diamant-Floatglas, einem 18 Millimeter argon-gefüllten Scheibenzwischenraum mit 18-mm-Abstandshalter sowie einem Verbundsicherheitsglas aus Planitherm-Wärmeschutzglas und Diamant-Floatglas besteht. Die Höhenkanten auf der Position 2 wurden in Schwarz randlackiert, grau geschliffen und mit U-Profil-Kurzstücken versehen. Lenz betont, dass die Anforderungen an den Abstandshalter umso höher sind, je kleiner der Biegeradius ist, da dieser sich nahtlos an die Kontur anschmiegen muss, und das im Fall von freigeformten Gläsern auch noch in allen Richtungen.

Station Drei: Einheitliche Glasaufbauten für „Sixty London“

Auch in London hat Döring exzellente Referenzen gesammelt. Zu den spektakulärsten zählt sicher das vom Londoner Büro von Kohn Pedersen Fox Associates (KPF) entworfene und im Jahr 2013 fertiggestellte 60 Holborn Viadukt im heutigen Stadtbezirk Camden, in dem Apple sein UK Hauptquartier bezogen hat. Königin Victoria selbst hat 1869 das namensgebende Holborn Viaduct, eine reichverzierte Straßenbrücke, die die City mit dem Westend verbindet, eingeweiht. Im Rahmen eines gewaltigen Revitalisierungsprojektes wurde das im 2. Weltkrieg zerstörte, nordöstliche Pförtnerhaus an der Brücke originalgetreu wiederaufgebaut. Dahinter erhebt sich Sixty London, ein 9-geschossiges Büro- und Einkaufsgebäude, das mit seiner geschwungenen Fassade eine lebendige Antwort auf die umgebende, viktorianische Architektur gibt.

Das organische Design und die kurvige Gebäudehülle, die sich nach oben hin verjüngt, sollen die Massigkeit des Gebäudes abmildern. Ein besonders auffälliges Detail vor der Elementfassade sind die rund 1.400 vom Fassadenbauer Seele produzierten, in verschiedenen Höhen gewundenen Aluminiumlamellen, die unterschiedliche Einblicke in das Gebäude ermöglichen.

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Döring lieferte für „Sixty London“ rund 1000 Quadratmeter konvex und konkav gebogenes Isolierglas mit VSG für die Fassade sowie die Brüstungsgeländer der Dachterrasse. Insgesamt besteht die Fassade aus 220 Quadratmeter Glasfassade im Erdgeschoss, 7.600 Quadratmeter Elementfassade sowie einer 2-geschossigen Glasfassade ganz oben. Da KPF besonderen Wert auf identische Glasaufbauten der gebogenen und planen Elemente legte und darüber hinaus unterschiedliche lichttechnische Werte gefordert waren, wurde zuerst gemeinsam mit Döring die technisch machbaren Sonnenschutzbeschichtungen für die gebogenen Gläser spezifiziert. Zum Einsatz kam schlussendlich das hoch selektive Sonnenschutzglas der Guardian SunGuard Produktfamilie.

Rubel zählt weitere Vorteile des Super Spacer auf. Er erklärt, dass die Isolierglaseinheiten aufgrund der hohen Haftkraft des Materials sofort nach der Produktion aufgenommen und gehandhabt werden können. Dies wurde vor einigen Jahren mit einem Scherbelastungstest eindrucksvoll bewiesen. Bei diesem Test wurde das Produkt Super Spacer TriSeal Premium Plus nur mit dem Acrylkleber ohne Sekundärdichtung auf einer 3,21 Meter x 6,0 Meter großen Isolierglaseinheit, bestehend aus 6 Millimeter dicken Floatglasscheiben, aufgebracht. Die Einheit wurde mit Vakuumsaugern auf einer Seite angehoben und für 30 Minuten gehalten. Dabei sind die Scheiben nicht einmal um 1 Millimeter verrutscht.

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Dank der niedrigen Seitenhöhe ist der Super Spacer auch bei geringen Glaseinständen und schmalen Rahmenprofilen einsetzbar. Das flexible Material ermöglicht die passgenaue Gehrung an den Ecken. Die Polyisobutylendichtung liegt verdeckt, daher kann sie auch nach vielen Jahren nicht in den sichtbaren Bereich der Scheibe migrieren. Diese Eigenschaften garantieren ein ästhetisch einwandfreies Endergebnis, erläutert Rubel.

Martin Lenz stimmt zu und betont, dass die Optik ebenfalls ein wesentlicher Aspekt der Langlebigkeit von Architekturglas ist. Obwohl sie sich in ihrer täglichen Arbeit größtenteils mit technischen und funktionalen Eigenschaften beschäftigen müssen, begeistert sie die Schönheit von Glasarchitektur immer noch. Wenn ihre Gläser auch nach Jahrzehnten immer noch genauso aussehen wie zur Zeit des Einbaus, macht sie das sehr stolz.

www.superspacer.com

Bildurheber: Shutterstock

 


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