Ein prachtvolles Haus aus der Zeit um 1900 kann zum echten Energieschlucker werden – vor allem, wenn es wie im Fall einer Jugendstilvilla im Süden Brüssels mit originaler Einfachverglasung ausgestattet ist. Um Wohnkomfort und Energieverbrauch in Einklang zu bringen, entschloss sich die Eigentümerfamilie, die 2021 das stilvolle Stadthaus im Stadtteil Uccle übernommen hatte, zu einer besonderen Maßnahme: Rund 30 historische Holzfenster mit feinen Sprossen wurden durch moderne Vakuumisoliergläser ersetzt – ganz ohne die wertvolle Substanz der denkmalgeschützten Rahmen anzutasten.
Die Wahl fiel auf eine Lösung des belgischen Glasherstellers FINEO, der mit seinen ultradünnen Vakuumgläsern auch bei schmalen Profilen überzeugen kann. Statt klobiger Doppelverglasung kommen zwei hauchdünne Scheiben zum Einsatz, die durch ein Vakuum von gerade einmal 0,1 Millimeter getrennt sind. Das Ergebnis: ein beeindruckender Wärmeschutz bei minimaler Glasdicke – und das bei vollständigem Erhalt der denkmalwürdigen Optik.
In Brüssel, das für seine Vielzahl an Jugendstilbauten bekannt ist, lag die Herausforderung bei diesem Objekt vor allem im Detail: Während die Gebäudehülle eher zurückhaltend gestaltet ist, prägen große Sprossenfenster das äußere Erscheinungsbild maßgeblich. Vom Erdgeschoss mit seinen Rundbogenfenstern bis zum Obergeschoss mit verzierten Stuckumrahmungen blieb alles erhalten – lediglich die Glasscheiben wurden ersetzt. Selbst Innenbeschläge wie Treibriegel und Griffoliven blieben unberührt.
Für die Montage griff das beauftragte Unternehmen RenoWindow auf ein ausgeklügeltes Verfahren zurück: Die alten Sprossen wurden entfernt, der Holzfalz minimal ausgefräst, das neue Glas eingesetzt und anschließend neue Sprossen aufgesetzt – ein Eingriff, der pro Fensterflügel in der Regel nur einen Arbeitstag beansprucht. Weil der bestehende Rahmen unangetastet blieb, entstand kaum Staub, Lärm oder Unruhe im laufenden Familienbetrieb.
Was wie eine einfache Modernisierung klingt, bringt technologische Raffinesse mit sich: FINEO-Glas erreicht bei einer Dicke von nur 6,7 bis 11,7 Millimetern die Dämmwerte konventioneller Dreifachverglasung – ganz ohne Füllgase, dafür mit Vakuumtechnik aus Belgien. Der ursprünglich gemessene Ug-Wert von 5,8 konnte auf 0,7 W/(m²K) reduziert werden – ein großer Schritt in Richtung Energieeffizienz und Klimaschutz.
Die Innovationskraft hat Tradition: Schon Anfang des 20. Jahrhunderts revolutionierte der belgische Ingenieur Emile Fourcault die Glasproduktion mit seinem vertikalen Ziehverfahren – heute setzen Hersteller wie FINEO erneut Maßstäbe. Produziert wird das Glas ausschließlich im belgischen Lodelinsart. Auf Wunsch wird FINEO auch mit sogenanntem Heritage-Glas kombiniert, das sich besonders für denkmalgeschützte Objekte eignet, um auch feinste historische Unterschiede in der Glasstruktur zu bewahren.
In Uccle wurden rund 86 FINEO-Scheiben verbaut – ein Projekt, das beispielhaft zeigt, wie Alt und Neu zusammenfinden können, ohne sich gegenseitig zu behindern. Auch für Sanierungsbetriebe eröffnen sich durch solche Technologien neue Marktchancen, denn die Nachfrage nach schonender Modernisierung wächst – gerade in Städten mit viel historischer Bausubstanz.
Die Kombination aus hoher Wärmedämmung, Nachhaltigkeit und Maßfertigung macht FINEO auch langfristig interessant: Die Scheiben bestehen vollständig aus recycelbarem Material und halten laut unabhängigen Tests mindestens 60 Jahre ihre Dämmwerte. Für ein Vierteljahrhundert gibt es eine Garantie, die 2024 zusätzlich durch eine CE-Kennzeichnung gestützt wird – ein Alleinstellungsmerkmal, das dem Glas nicht nur Prestige, sondern auch Vertrauen auf dem Markt einbringt.
Seit Januar 2025 besitzt FINEO als erstes Vakuumisolierglas zudem eine allgemeine Bauartgenehmigung für linienförmige Vertikalverglasungen – ein Meilenstein, der sowohl Planern als auch Denkmalpflegern neue Wege eröffnet.