Die Auslegung von Rauchschutz-Druckanlagen (RDA) in Flucht- und Rettungswegen wird künftig deutlich einfacher und wirtschaftlicher: Als wahrscheinlich erster deutscher Hersteller bietet Systemair aufeinander abgestimmte Systemkomponenten der Leistungsklassen RDA 1-SK1 / -SK2, RDA 2 und RDA 3 an, die vom I.F.I. Institut für Industrieaerodynamik GmbH nach DIN EN 12101-6:2022-11 geprüft wurden.
Die Systemair-Bausätze bestehen aus einem Hochleistungszu- und gegebenenfalls -ablüfter mit Regelung über Frequenzumformer, Bremswiderstand und Drucksensor. Um möglichst viele typische Einbausituationen zu erfassen, sind vom I.F.I. Systeme mit Volumenströmen im Abströmweg zwischen 11.000 und 20.000 m³/h bei Nenndruckdifferenzen von 31 bzw. 35 Pa in Familienbildung geprüft worden. Es dürfen also aus diesen Produktreihen auch größere Ventilatoren mit mehr Leistung installiert werden.
Grundlage der anspruchsvollen Prüfung der Systemair-Bausätze durch „I.F.I.“ war die DIN EN 12101-6:2022-11 („Rauch- und Wärmefreihaltung - Teil 6: Festlegungen für Differenzdrucksysteme – Bausätze): Über den neu gefassten Teil 6 mit einem Prüfverfahren für RDA-Bausätze als integrierte Systeme haben Hersteller, Fachleute und Anwender jetzt die Bestätigung, dass die geprüften Systemair- Bausätze den vorgesehenen Einsatzzweck vollumfänglich und damit zuverlässig erfüllen.
Systemair GmbH, Druckdosen in Zwischendecke: Fester Bestandteil der Bausatz-Prüfungen sind neben den Zu- und gegebenenfalls Ablüftern mit Frequenzumformer und Bremswiderstand sowie der Regelelektronik die „Druckdosen“ von Systemair, hier in einer abgehängten Zwischendecke installiert.
Der „I.F.I.“-geprüfte Systemair-Bausatz RDA 1-SK1 ist für RDA-Anlagen mit natürlicher Abströmung und für Spüllüftungsanlagen einsetzbar. Er besteht aus einem axialen Zuluftventilator, einem Frequenzumformer mit Bremswiderstand und einem Drucksensor. Dieses System ermöglicht die natürliche Abströmung der Luft aus dem Gebäude über Fenster oder einen Abluftschacht. Bei der Prüfung des Systems wurde festgelegt, dass keinerlei Leckagen vorhanden sind. Dadurch eröffnen sich auch Einsatzmöglichkeiten in Anlagen, bei denen eine Öffnung im zu schützenden Bereich nicht möglich ist.
Als Variante dazu steht der Bausatz RDA 1-SK 2 zur Verfügung. Bei dessen Prüfung wurde ein Türluftschleier mit nach DIN EN 12101-3 geprüftem Brandgasventilator zur Kompensation einer offenen Ausgangstür vom Treppenraum zur Atmosphäre eingesetzt.
Der zweite geprüfte RDA-Bausatz (RDA 2) ist für Rauchdruckanlagen mit mechanischer Abströmung über einen axialen F300-Abluftventilator konzipiert. Der Vorteil: Das System kann sehr flexibel auf die bauseitigen Bedingungen abgestimmt werden. Das stellt allerdings zum einen deutlich höhere Anforderungen an die Regelgüte und machte zudem die ergänzende Prüfung einer Thermikregelklappe notwendig, um den Effekt des thermischen Auftriebs in hohen Gebäuden zu verhindern. Der dritte geprüfte RDA-Bausatz (RDA 3) schließlich ist ähnlich aufgebaut, allerdings mit einem radialen F600-Abluftventilator.
Whitepaper zum Thema unter www.systemair.com