Energetische Sanierungen sind ebenso notwendig wie alltäglich. So gibt es heute ungezählte Beispiele, die zeigen, dass Sanierungen fast immer sowohl technisch als auch ökonomisch und architektonisch gelingen. In die Schlagzeilen schaffen es leider zumeist die wenigen Negativ-Beispiele. Um so wichtiger ist es, die Vorbild-Projekte vorzustellen – wie diese Hochhaussanierung in Geislingen: Die Fassaden erfuhren eine Aufwertung und die Heizkosten sanken um ein gutes Drittel.
Geislingen an der Steige liegt 460 Meter hoch am nordwestlichen Rand der Schwäbischen Alb in Baden-Württembergs Landkreis Göppingen. Mit rund 1.700 Wohnungen ist die GSW – Geislinger Siedlungs- und Wohnungsbau GmbH größter Vermieter in der 26.700-Einwohner-Stadt. Das Unternehmen wurde 1937 gegründet, um Wohnraum für die Bergarbeiter des Erzbergwerks »Grube Karl« zu errichten. Fast 80 Jahre später investiert das immer noch dem sozialen Mietwohnungsbau verpflichtete Unternehmen rund drei Millionen Euro jährlich in die Modernisierung und Instandhaltung seines Immobilienbestands. 2013 waren das etwas mehr als 27 Euro pro Quadratmeter. Modernisiert werden mussten auch die drei markanten Y-Hochhäuser der GSW. Das Ensemble besteht aus drei achtgeschossigen Hochhäusern, plus Penthouse und jeweils 32 Mietwohnungen. Die Anfang der Sechzigerjahre errichteten Gebäude stehen am südlichen Ortseingang von Geislingen, wo sie, unterhalb der Geislinger Steige an den Hang gestaffelt, eine ausgeprägte Landmarke bilden. Zugleich markieren sie den Eingang zu einer großen Wohnsiedlung der GSW, in der diese auch ihren Firmensitz hat. Die drei baugleichen Gebäude haben auffällige, y-förmige Grundrisse. Nach Süden präsentiert jedes Geschoss vier tiefe Balkonloggien mit Brüstungen aus HPL-Platten.