Am 1. November eröffnet in Berlin Mitte mit der Galerie AEA – Art Et Architecture ein neues Forum für Architektur und Kunst. Die Räume der Galerie werden mit einer programmatischen Ausstellung eröffnet: Der deutsche Pavillon auf der 13. Internationalen Architekturausstellung – la Biennale di Venezia 2012 wird in der Galerie eine »Außenstelle« einrichten.
Baumeister der Moderne Zur Archäologie des russischen Konstruktivismus
Frédéric Chaubin hatte vor rund einem Jahr die beeindruckende Publikation »CCCP-Cosmic Communist Constructions Photographed« über die spätsowjetische Architektur vorgelegt. Etwa zeitgleich erschien parallel zu einer Ausstellung im Hannoveraner »Sprengel Museum« Roman Bezjaks Fotoband »Socialist Modernism - Archäologie einer Zeit«. Nun wird zum dritten Mal in kurzer Folge die jüngere, russische Baugeschichte in den Fokus genommen und kombiniert mit einer sehenswerten Ausstellung im Berliner »Martin-Gropius-Bau«, die noch bis zum 9. Juli laufen wird.
Interview mit Marc Dittrich: Das monotone architektonische Raster der Fassaden
Es ist eine ungewöhnliche Art, Architekturfotografie zu präsentieren. Marc Dittrichs (*1976, Ostfildern-Ruit) »Flechthäuser« sind, der Name deutet es an, »Fotoskulpturen«, die der Künstler aus Fotoprints flechtet. Das Foto wird zum Arbeitsmaterial: Aus dem Abbild, der Fotografie des Hauses, wird das Baumaterial für ein neues Abbild des Hauses, eine Art Modell, das wiederum die charakteristischen Merkmale der Hausfassade aufweist – Rasterung, kubische Form. Er baut ein Haus aus dem Foto eines Hauses.
Das Medium Raum hat für uns eine faszinierende Direktheit
Im Frühjahr 2012 war in Berlin-Hellersdorf ein Luftschloss zu Gast – im Rahmen der »Hellen Mitte«, in deren Rahmen temporäre künstlerische Projekte die noch unfertigen – aber auch die schon fertigen Straßen, Flächen und Plätze der heutigen City Hellersdorf – unter die Lupe nehmen und Anstöße für eine künftige vielschichtige Weiterentwicklung dieses Stadtraums und Impulse für seine Vitalität geben. Die Kunstprojekte sollen den Prozess des Stadtumbaus für eine Zeit begleiten.
Interview mit Johanna Jakowlev: »Aufmerksam sein und Umwege fahren!«
Narrative Szenerien, menschenleere Landschaften, Seen und Gewässer und – Betonwände, Auffangbecken, Brücken. Naturräume, in denen die menschlichen Eingriffe sichtbar sind. Keine »schönen« Idyllen, sondern Zweckarchitekturen, moderne Gebäude, Industriespuren, Brücken werden zum Motiv der Stuttgarter Künstlerin. In ihren Kompositionen entfaltet jedoch gerade das ungewohnt Gewohnte, meist begleitet von dunklen, farbenreichen Himmelansichten, eine besondere Stimmung, die den Betrachter trotz – oder gerade wegen – der eher düsteren Atmosphäre in die poetischen Szenerien hineinzieht.
Martin Zeller: Meine Fotografie ist die Negation des entscheidenden Augenblicks
Für die Serie »The Diagonal Mirror. Space And Time In Photographing Hong Kong«, entstanden zwischen 2003 und 2007, hat Martin Zeller eine außergewöhnliche Art der Präsentation gefunden: Wir sehen keine rechteckigen Fotoprints an der Wand hängen, sondern zwei Fotografie-»Balken«, die aufeinander stoßen, die sich berühren oder überlagern, sich überschneiden oder durchdringen. Die großformatigen Fotografien – zwischen 2 und 4 Meter – sind nicht in herkömmlicher Weise arrangiert, sondern an die Wand inszeniert und arrangiert.
Von twitternden Gebäuden und Medienfassaden - Interview mit Thomas Schielke
Im vergangenen Jahrzehnt wurden Medienfassaden ein immer häufiger eingesetztes Element in der urbanen Öffentlichkeit. Sie kreieren einen Dialog zwischen Gebäude (und seinen Besitzern) und den Stadtbewohnern, der von visuellen Eindrücken – überdimensionale Bildschirme zeigen animierte Bilder – bis hin zu tatsächlicher Kommunikation – Medienfassaden zeigen Botschaften, die per etwa per SMS interaktiv geschickt werden können – reichen kann. Thomas Schielke beschäftigt sich mit diesem Phänomen in seinen vielfältigen Facetten.
Ein »Architekt der Leere« zwischen Kunst und Philosophie:Eduardo Chillida Retrospektive
»Moderne Unart, die Künste theoretisch auseinandergehalten als einzelne genießen zu müssen«, schrieb Friedrich Nietzsche im Herbst 1869 nieder. Ihm leuchtete dabei freilich das antike Musikdrama als Vorbild. Wie ist es aber heutzutage bestellt mit der Überschreitung der Grenzlinien der Künste? Die Verbindung von Musik, Tanz und Raum bzw. Architektur ist Dank der kürzlich verstorbenen Pina Bausch oder auch Sasha Waltz schon auf gutem Wege. Wie aber kann die bildende Kunst in die Bewegung geraten?
Vergangene Fenster in die Gegenwart. Zur Aktualität Piranesis
Warum sollte es für heutige Architekten interessant sein, sich die Zeichnungen eines italienischen Kollegen anzusehen, der von 1720 bis 1778 lebte? Nun, diese kurze Besprechung will versuchen, einige Argumente für eine Beschäftigung zu zeigen und tut das anhand des Gesamtkatalog der Radierungen von Giovanni Battista Piranesi, der vom »Taschen Verlag« in zwei Bänden neu herausgebracht wurde.
Eine neue biographische Skizze der Architekten Bruno und Max Taut
Eine Biografie über die Brüder Taut – ist das eine Sache für Spezialisten, Architekten oder eher Berliner Baugeschichtsenthusiasten? Der »Gebrüder Mann Verlag« brachte in den vergangenen Jahren schon einige wichtige Bücher zu Bruno Taut (1880-1938) heraus. Dessen Bruder Max (1884-1967) ist allerding weniger bekannt und stand auch sein Leben lang im Schatten von Bruno. Möglicherweise war dieser Umstand auch ein wenig Motivation für die vorliegende Familiengeschichte dreier Brüder, von denen zwei ein Stück der deutschen Geschichte spiegeln.
Moleskine Monographie von BOLLES+WILSON
Eine neue Serie von Moleskine Monographien – vier Skizzenbücher komplett mit Notizen und Skizzen von BOLLES+WILSON, Zaha Hadid, Giancarlo De Carlo und Alberto Kalach sind im Dezember 2011 erschienen.
Die BOLLES+WILSON Monographie dokumentiert evolutionäre Momentaufnahmen aus Projekten wie dem Suzuki Haus in Tokio oder der BEIC Bücherei in Mailand, sowie charakteristische Einblicke in Peter Wilsons Skizzenbücher.
Interview mit dem Künstler und Architekten Karl-Heinz Bogner
Interview mit Karl-Heinz Bogner: »Mich interessiert das Unfertige, das Fragmentarische und Provisorische.
Räume in Rohbauten beispielsweise, also Räume, die sich im Entstehungsprozess befinden, können für mich skulpturale Qualitäten besitzen.«