Die Bebauung des Bahnhofumfelds am Döppersberg in Wuppertal könnte nicht heterogener sein. Bei der Planung der öffentlichen Freianlagen war das Hauptziel der Landschaftsarchitekten Bruun & Möllers, ein großzügiges Areal entstehen zu lassen, dessen zwei Teilräume sich gegenseitig ergänzen. Trotz eines Höhenunterschieds von mehr als sieben Metern.
Simultanität von Transit- und Aufenthaltsraum
Mit dem im Jahr 2003 ausgelobten städtebaulichen Realisierungswettbewerb fiel der Startschuss für den Umbau des Bahnhofsumfelds in Wuppertal. Voraus ging die kontroverse Entscheidung, die unmittelbar an das Bahnhofsareal angrenzende Bundesstraße B7 für mindestens drei Jahre zu sperren und im Zuge der Umbaumaßnahmen ca. acht Meter tiefer zu legen. Hauptziel war, die stadtfunktional wichtige fußläufige Verbindung vom Bahnhof in die Innenstadt zu stärken.
Etwas überraschend hatte der öffentliche Freiraum trotzdem lediglich eine Nebenrolle in der Diskussion um die Neuordnung des Döppersbergs gespielt. Nach Anregung des Gestaltungsbeirats wurden die Landschaftsarchitekten Bruun & Möllers - damals als Breimann & Bruun firmierend - im Herbst 2014 kurzfristig beauftragt, im Schnelldurchlauf ein Planungskonzept für die umfassenden Freiflächen vorzulegen. Schon im April 2015 und somit bereits ein halbes Jahr nach Beauftragung erfolgte die Entwurfspräsentation vor Gestaltungsbeirat und Planungskommission Döppersberg. Mit anschließender erfolgreicher Beschlussfassung des vorgelegten Konzepts fiel der Startschuss für die Umsetzungen.
Die einheitliche Materialkomposition fügt die beiden Platzebenen zusammen.
Komplexe Ausgangslage
Die bauliche Ausgangssituation stellte das Team von Bruun & Möllers vor einige Herausforderungen: Durch die historischen Bestandsgebäude und modernen Neubauten waren sich widersprechende Höhenvorgaben entstanden, die durch eine intelligente Geländegestaltung aufgelöst werden mussten.
Die markanten Fassadenmaterialien des neuen Sockelgeschosses des Bahnhofs sowie des Investorenbaus „City Plaza“ verlangten nach intensiver Abstimmung zwischen Architekt, Freiraumplaner und Bauherr.
Nicht zuletzt musste die aus dem Hochbau entwickelte Attika, gedacht als Brüstungskante für den Höhenversprung zwischen den Plätzen, in das Freianlagenkonzept integriert werden.
Lesen Sie mehr zum Projekt in der Ausgabe 5.2022 von QUARTIER – Fachmagazin für urbanen Wohnungsbau.
[Auszug aus QUARTIER 5.2022, Autor: Bruun & Möllers]